Losung: Kommt, lasst uns hinziehen, den HERRN anzuflehen und
den HERRN der Heerscharen zu suchen! Auch ich will hinziehen! Sacharja 8,21
Lehrtext: Sie brachten zu Jesus einen Blinden und baten ihn,
dass er ihn anrühre. Markus 8,22
Liebe Leserin, lieber Leser,
als Pfarrerehepaar haben es meine Frau und ich in unseren
Dörfern immer noch verhältnismäßig gut. Da begegnen uns viele Erwachsene
zuvorkommend. Nach einem Besuch gibt es manchmal ein Marmeladenglas oder einen
Karton frisch gelegte Eier mit nach Hause. Und wenn einer von uns beiden
Geburtstag hat, hängt morgens eine Tüte mit einem kompletten Frühstück an der
Haustür. So wie ich die Leute bei uns kenne, sind wir nicht die einzigen, die
das erleben. Dass man entgegenkommend ist, ist nach wie vor ein Stück
Lebenskultur auf dem Land.
Und wie ist es mit Ihnen / mit dir? Sind Sie / bist du
entgegenkommend oder wartest du, zum Beispiel nach einem Streit bis zuerst der
andere einen Schritt auf dich zugetan hat? Oder wartest du mit dem Grüßen oder
einer Gefälligkeit bis dich der andere zuerst gegrüßt oder dir einen Gefallen
erwiesen hat?
Gott jedenfalls ist entgegenkommend. Er kommt dir mit seiner
Liebe zuvor noch bevor du den ersten Schritt zu ihm getan hast. Schon im
Mutterleib hat er seine schützende Hand über dich gehalten. Schon bei deiner
Taufe hat er dich gesegnet.
Das ist das eine. Das andere ist, dass auch wir ihm entgegen
gehen. Wir müssen dazu nicht nach Jerusalem ziehen, um ihn dort „anzuflehen und
zu suchen“ (Losung). Es reicht, wenn du im Gebet zu dem kommst, der längst zu
dir gekommen ist.
Im Lehrtext lesen wir, wie man einen Blinden zu Jesus
brachte, dass er ihn heile. Sie hätten ihn nicht bringen können, wenn Gott
nicht zuvor in Jesus zu uns Menschen gekommen wäre. Nun wartet Gott auf unseren
Schritt. Er will sehen, ob wir so viel Vertrauen zu ihm haben, dass wir uns an
ihn wenden, damit er uns helfe. Er will unseren Glauben sehen. Ja, Gott ist
entgegenkommend und hält uns seine Hand hin. Nun sind Sie / nun bist du dran,
einen Glaubensschritt zu tun und seine Hand zu ergreifen.
Gebet: Herr, du hast gesagt, dass ich in allem,
was ich von anderen erwarte, ihnen zuvorkommen soll. Du selbst hast mir das
vorgemacht. Stärke meinen Willen, dass ich es dir gleichtun kann. Stärke meinen
Glauben, dass ich auf dich zugehe, damit du mir geben kannst, was ich brauche.
Amen
Hans Löhr
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