Losung: So spricht der HERR: Verflucht ist der
Mann, der sich auf Menschen verlässt und weicht mit seinem Herzen vom HERRN.
Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt und dessen
Zuversicht der HERR ist. Jeremia 17,5.7
Lehrtext: Wir haben an Christus Anteil bekommen, wenn
wir die Zuversicht vom Anfang bis zum Ende festhalten. Hebräer 3,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
was wir heute als Losung lesen, ist dann, wenn wir es
ernst nehmen, 'starker Tobak', eine echte Herausforderung. In der 'Guten
Nachricht für Dich' klingt sie so: "Der Herr sagt: 'Fluch über alle, die
sich von mir abwenden und stattdessen auf die Hilfe vergänglicher Menschen
vertrauen! Doch Segen soll über alle kommen, die allein auf mich, den HERRN,
ihr Vertrauen setzen!'" (Altes Testament, Buch des Propheten Jeremia,
Kapitel 17, Verse 5 und 7)
Viel erklären muss ich zu diesen Versen nicht - denn es
ist klar verständlich ausgesagt, worum es Gott geht. Aber einfach umzusetzen
ist der Anspruch Gottes nicht. Erst gestern Abend bei der Vorbereitung des
nächsten Kinderlichtblicks sind wir in einen intensiven Austausch genau zu
diesem Thema geraten. Da konnte der eine in unserer Runde sagen: "Ich weiß
ganz klar, was Gott von mir will - nur tun will ich es nicht unbedingt
gern." Und der andere gesteht ein: "Mir ist oft noch nicht einmal
klar, was Gott von mir will."
Ich erlebe immer wieder, dass 'Gottvertrauen' ein Prozess
ist. Nichts, was mit einem Donnerknall in mein Leben hineinplatzt, sondern
etwas, das ich irgendwann zum ersten Mal wage. Und dann wieder wage. Es ist ein
Lernprozess, der im Kleinen als Kind bei mir angefangen hat und sich über die
Jahre und Jahrzehnte meines Lebens vertieft und auf immer mehr Bereiche meines
Lebens ausdehnt. Ich will nicht aus Angst vor Gottes Fluch das Vertrauen in ihn
lernen. Mich motiviert die Freude auf seinen Segen. Und Gott muss mit mir viel
Geduld haben.
Im Lehrtext klingt es ähnlich streng wie in der Losung:
"Wir gehören erst wirklich zu Christus, wenn wir die Zuversicht, die uns
am Anfang geschenkt wurde, bis zum Ende unerschütterlich festhalten!" (Neues
Testament, Brief an die Hebräer, Kapitel 3, Vers 14) Auch da gilt das, was ich
bereits geschrieben habe: Ich kann darum nur beten - verordnen kann ich mir die
Zuversicht nicht selbst.
Gebet: "Gott, unser Vater, wir brauchen
großes Vertrauen zu dir, wenn wir unsere Beziehung zu dir über alles andere,
über jede zwischenmenschliche Beziehung stellen sollen. Aber spätestens am Ende
unseres Lebens auf dieser Welt sind wir ja tatsächlich vollkommen auf uns
selbst gestellt und es bleibt uns nur unsere Hoffnung auf dich als den Herrn
über das Leben und über den Tod. Deshalb bitte ich dich: Hilf mir geduldig,
dass mein Vertrauen in dich wächst. Gib mir die Jahre, die ich brauche. Hilf
mir und hole mich immer wieder zu dir zurück, wenn ich ausschließlich meine
Menschenwege gehe. Danke. Amen."
Einen herzlichen Gruß aus dem Sommersdorfer
Pfarrhaus
und ein schönes Wochenende!
Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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