Losung: Sie gieren alle, Klein und Groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und
Priester gehen alle mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volks nur
obenhin, indem sie sagen: »Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede. Jeremia 6,13-14
Lehrtext: Wir sehen darauf, dass es redlich zugehe nicht allein vor dem Herrn,
sondern auch vor den Menschen. 2.Korinther
8,21
Liebe Leserin, lieber Leser,
damit wir die heutige Losung verstehen, müssen wir
wissen, welchen Auftrag der Prophet Jeremia von Gott bekommen hatte. Er war
'Warner'. Fünfzig (!) Jahre lang warnte er die Leute im südlichen Teil des
heutigen Israel, dass sie besser ihr Leben mit Gott gestalten sollten als ohne
ihn.
Doch er redet sich 'den Mund fransig'. Keiner hört auf
ihn, frustriert muss er feststellen: "Vornehme wie Geringe sind darauf
aus, sich zu bereichern. Propheten wie Priester täuschen das Volk: Sie tun so,
als wären die Wunden meines Volkes nur leichte Schrammen. 'Alles steht gut',
sagen sie, 'alles ist in Ordnung' (Altes
Testament, Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 6, Verse 13-14). Jeder
scheint nur auf seinen Vorteil aus zu sein - und das beobachtet Jeremia an den
Armen genau so wie an den Reichen. Auch die 'hohe Geistlichkeit' ist nicht viel
besser. Dabei ist die Fürsorge für den Nächsten doch ein Herzensanliegen Gottes
...
Der Lehrtext unterstreicht es, dass wir uns als Christen
'vertikal' und zugleich 'horizontal' ausrichten müssen: "Wir sehen darauf,
dass es redlich zugehe nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen."
(Neues Testament, 2.Brief an die Korinther,
Kapitel 8, Vers 21). Unsere Beziehung zu Gott ist die vertikale, unser
Leben miteinander die horizontale Dimension unseres Lebens. Einen lebendigen
Glauben ohne Auswirkung auf unser Zusammenleben mit anderen gibt es ebenso
wenig wie ein wirklich gutes Zusammenleben ohne jeden ethischen Maßstab.
Über die Zustände in unserer heutigen Gesellschaft lange
zu philosophieren, bewegt nicht viel, wie ich meine. Es geht darum, ob und dass
ich diese Anstöße aus der Bibel persönlich nehme.
Gebet: "Gott, du
hast damals an den Verhältnissen in Juda gelitten und du leidest sicher auch
heute an mancher Ausprägung in unserer Gesellschaft. Zeige uns, wo wir deinen
Willen in die Tat umsetzen können. Nimm uns mit in dein Team, wenn es darum
geht, unsere Welt nach deinem Willen zu verändern, sie besser zu machen. Amen.
Ihre / deine
Elfriede Bezold-Löhr
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