Losung: Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt
sich; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt! Sprüche 14,21
Lehrtext: Seid
barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Lukas 6,36
Liebe Leserin, lieber Leser,
leider spielt meine Tagesform eine wichtige
Rolle: Wenn ich ausgeschlafen bin, einen gelungenen Start in den Tag hatte und
vielleicht noch erste freundliche Kontakte am Telefon, dann kann ich gut
jemandem weiterhelfen, der es braucht. Aber wehe, es ist sowieso schon 'die K
.... am Dampfen', das Tagesprogramm zu viel oder etwas richtig schief
gegangen! Dann fällt es mir viel schwerer, die Zusammenhänge blitzschnell zu
sortieren und den Kopf frei zu bekommen für das, was andere vielleicht gerade
jetzt brauchen, die unerwartet vor der Türe stehen. Die heutige Losung und der
Lehrtext erwarten aber genau das - unabhängig davon, ob mir jetzt gerade danach
zumute ist oder nicht. "Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich;
aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt!" (Altes
Testament, Buch der Sprüche, Kapitel 14, 21) Der Evangelist Lukas hätte diesen Satz dick
unterstrichen, aber er begründet ihn auch noch: "Seid barmherzig, wie auch
euer Vater barmherzig ist" (Kaptel 6, 36), bittet er uns. Wenn wir uns vor Augen führen,
wie gut Gott für uns sorgt, wie bereitwillig er uns immer wieder vergibt und
immer wieder neu mit uns beginnt, dann kann uns das die Augen öffnen für
Chancen, wo wir anderen Gutes tun können. 'Be prepared!' heißt das Motto der
Pfadfinder. 'Sei bereit ...' ist eigentlich auch ein gutes Motto für mich. 'Sei
bereit dafür, dass Gott dich braucht.'
Gebet: "Vater, ich brauche deine Hilfe in
Momenten, wo ich nur meine eigene Agenda im Kopf habe und du doch 'meine Hände
und Füße' brauchst, damit sie in deinem Sinn handeln. Bitte mach mir immer
wieder klar, wie tief deine Liebe zu mir ist - damit ich davon wie aus einer
übervollen Brunnenschale an andere Leute etwas abgeben kann. Danke. Amen."
wünscht dir und Ihnen
deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
p.s.: Nachtrag von Hans Löhr: Heute kommen gegen 14 Uhr eine
Familie aus Syrien und eine aus Tschetschenien in unsere Kirchengemeinde nach
Neuses, wo die Asylsuchenden vorerst eine Zuflucht gefunden haben. Die Familien
sind muslimischen Glaubens. Offenbar spricht auch niemand Deutsch. Das ist eine
Herausforderung nicht nur für die „Neusemer“, sondern für uns alle. Erste
Vorbereitungen, wie man ihnen helfen kann, wurden getroffen. Plötzlich werden Losung
und Lehrtext ganz konkret, und es zeigt sich, wie tragfähig unser christlicher
Glaube ist.
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