Losung: Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber
hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du
wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. Jesaja
38,17
Lehrtext: Jesus
sprach zu der Frau: Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand,
Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige
hinfort nicht mehr. Johannes 8,10-11
Liebe Losungsgemeinschaft,
heute hören wir einem König bei seinem Gebet zu.
"Ja, mein bitteres Leid musste der Freude weichen. In deiner Liebe hast du
mich vor Tod und Grab bewahrt. Du hast alle meine Sünden weit hinter dich
geworfen." (Jesaja 38, 17) Es ist Hiskija, der so mit Gott redet. Vorher
war er todkrank geworden und hatte, als keiner ihm mehr helfen konnte, einfach
zu Gott gesagt: "Denk daran, Herr, dass ich dir immer treu war. Ich habe
dir aus tiefstem Herzen gedient und habe mich an deinen Willen gehalten."
Dieses geradlinige Gebet bewirkt, dass Hiskija wieder gesund wird und noch
fünfzehn Jahre leben darf. Dafür ist Hiskija Gott zutiefst dankbar. Er ahnt
wohl, dass Gott ihn aus Liebe heilt - und letztlich doch nicht, weil er
vorher in seinem Leben 'alles richtig gemacht' hatte. Wie sonst hätte er von
seinen Sünden, also von seinem Versagen und seiner Schuld, reden können, die
Gott ihm abgenommen hat? Gott heilt seinen Körper und seine Seele gleich mit -
Hiskija fühlt sich wie ein neuer Mensch.
Das war eine Erfahrung, die auch viele Leute
gemacht haben, die mit Jesus in Berührung gekommen sind. Wie jene unglückliche
Frau, die 'in flagranti' erwischt worden ist und nun vor Jesus geschleift wird,
damit er sie ihr strafbares Handeln büßen lässt. "Hat dich niemand
verdammt?" fragt Jesus die Frau. "Da standen doch so viele Menschen
um dich herum. Sind sie alle verstummt und gegangen? Haben sie entdeckt, dass
sie alle 'Dreck am Stecken haben' und deshalb besser nicht auf dich zeigen und
dein Verhalten anprangern sollten?" Die Frau antwortet: "Keiner,
Herr." Daraufhin sagt Jesus nur zu ihr: "Ich verurteile dich auch
nicht. Du kannst gehen; aber tu diese Sünde nicht mehr!" (Joh.8, 10 - 11)
Wer sich heute in einem stillen Gebet oder beim
nächsten gemeinsam gefeierten Abendmahl bewusst die Schuld seines Lebens
vergeben lässt, dem geht es wie Hiskija und der Frau aus dem
Johannes-Evangelium: Er fühlt sich wie ein neuer Mensch. "Danke, Gott, für
diese Möglichkeit. Danke, dass wir immer wieder bei dir abladen können, was uns
außer Kontrolle geraten ist, wo wir verletzt und zerstört haben, wo wir uns von
dir weit entfernt haben. Danke für deine Bereitschaft, uns zu vergeben.
Amen."
deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
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