Samstag, 12. Oktober 2013

Sandkuchen und Glaubensmotten hl

Losung: Asaf betet: Hat Gott vergessen, gnädig zu sein, oder sein Erbarmen im Zorn verschlossen? Psalm 77,10

Lehrtext: Paulus schreibt: Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Römer 10,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

gut, dass es solche Menschen wie Asaf gibt. Ihnen fühle ich mich nahe, weil sie nicht weniger menschlich sind als ich. Auch die Menschen der Bibel waren keine Glaubenshelden. Auch sie quälten sich in schlaflosen Nächten mit ihren Sorgen und Ängsten und fragten sich bang, ob Gott sie wohl vergessen habe. Asaf wehrt sich gegen solche destruktiven Gedanken, indem er zu Gott sagt: »Ich denke an deine Taten, Herr, deine Wunder von damals mache ich mir bewusst. Ich zähle mir auf, was du vollbracht hast, immer wieder denke ich darüber nach.« (Psalm 77,12+13)
Vielleicht ist das der einzige Halt, dass man es macht wie er, wenn man jetzt von Gott nichts spürt, wenn einem der Glaube zerbröselt wie ein Sandkuchen. Warum sollte er mir heute nicht Gutes tun, wenn er es doch auch gestern getan hat? Warum sollte er es morgen nicht wieder tun? Vielleicht muss ich warten, bis es so weit ist. Vielleicht fordert er meinen Glauben in den schlaflosen Nächten heraus, damit ich erfahre, wie kostbar Glaube ist. Damit ich nicht stecken bleibe, sondern weiter im Glauben wachse.
Und dazu gehört auch, was der heutige Lehrtext sagt: bekennen, dass Jesus mein Herr ist und im Herzen glauben, dass Gott mit ihm den Tod besiegt hat. Gerade wenn Zweifel meinen Glauben wie Motten zerfressen wollen, ist es gut, nicht nur still und in Gedanken zu beten, sondern laut. Sprich dann in die Nacht hinein: „Hallo, ihr Zweifel und schwarzen Gedanken, ihr kriegt mich nicht klein. Jesus ist mein Herr. Er ist stärker als der Tod und darum wird er auch mit euch fertig.“ Das hat mir schon geholfen. Das wird auch dich aus deinen Ängsten retten.
Erinnern, was Gott früher Gutes für mich getan hat und laut sagen, was er jetzt tun soll – das sind zwei mächtige Waffen, mit denen ich mich gegen meine Verzweiflung wehren kann - und du auch.

Gebet: Es stimmt schon, Herr: Es gibt Situationen, in denen ich das Gefühl habe, dass du dich von mir abgewandt hast. Dann geht es mir richtig schlecht. Aber gegen meine eigenen Gefühle erinnere ich, was du schon alles Gute für mich getan hast. Warum solltest du es nicht wieder tun? Gegen die Angst, die mich sprachlos machen will, sage ich, dass du mir helfen wirst. Tu‘s bald. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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