Losung: Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft ich ihm auch drohe, muss ich doch seiner gedenken; darum bricht mir mein Herz, dass ich mich seiner erbarmen muss, spricht der HERR. Jeremia 31,20
Lehrtext: Der Sohn machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Lukas 15,20
Ein Auf und Ab ist es, das Gott mit den
Israeliten erlebt, liebe Leserinnen und Leser.
Mit seinen Leuten, die er aus der Sklaverei in
Ägypten herausgeführt hat, denen er nach den harten Zeiten eines Wüstentrecks -
der dauerte vierzig Jahre! - ein sehr viel ruhigeres und sesshaftes Leben
schenken will. Aber 'seine' Israeliten wollen nicht so, wie er will. Sie schielen
nach den Göttern anderer Völker, sie setzen bei Machtspielchen auf die falschen
Verbündeten - sie fragen Gott immer wieder als Letzten oder überhaupt nicht um
Rat. Daher rauschen sie in ihr Unglück, werden von einem Nachbarvolk nach dem
anderen im Krieg besiegt und bekommen die üblen Folgen zu spüren. Nun könnte
Gott mit vollem Recht sagen: "Seht ihr, hab' ich euch nicht gewarnt? Jetzt
müsst ihr sehen, wie ihr klar kommt mit den Folgen eures Verhaltens!" Aber
das sagt Gott nicht. Sondern er leidet - mit seinen Israeliten. "'Ist
Efraim ( = Israel) denn nicht mein Lieblingssohn, das Kind, das ich über alles
liebe?", sagt der Herr. 'Sooft ich seinen Namen erwähne, kommen meine
Gedanken nicht mehr von ihm los. Und nun ist mein Innerstes völlig aufgewühlt:
Ich muss mich über ihn erbarmen!'" (Altes Testament, Buch des
Propheten Jeremia, Kapitel 31, 20)
Gott kann uns nicht leiden sehen. Er
hat Mitleid mit uns, auch wenn wir in selbst verschuldetem Schlamassel sitzen.
Wie der 'verlorene Sohn', der sich von seinem Vater auszahlen lässt, dann alles
'verjubelt' und schließlich zu seinem Vater heim kommt und bereit ist, künftig
als Hausmeister bei ihm zu arbeiten. Aber Gott ist ein Meister der
Barmherzigkeit. Er ist zur Vergebung und zum Neuanfang in der Lage wie der
beschriebene Vater. Als dessen 'verlorener Sohn' gerade einmal auf Sichtweite
an sein Elternhaus herangekommen ist, "da sah ihn schon sein Vater kommen,
und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und
überhäufte ihn mit Küssen." (Lukas 15, Vers 20)
Gebet: Vater, wir werden heute
daran erinnert, wie groß deine Liebe uns gegenüber ist. Immer wieder vergibst
du uns, immer wieder fängst du mit uns neu an. Gib uns ein Herz, das deine
Barmherzigkeit zu schätzen weiß. Danke, Vater, für jede neue Chance. Amen.
deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
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