Losung: Verachte nicht die Unterweisung durch den HERRN und sei nicht
unwillig, wenn er dich ermahnt. Sprüche 3,11
Lehrtext: Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen
ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt. 1.Petrus
5,2
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie könnte denn Gott Sie / dich unterweisen bzw. ermahnen,
so dass du es spürst? Das ist eine heikle Frage, auf die es meines Erachtens
keine einfache Antwort gibt. Nun ist es schon eine gewisse Zumutung, dass ich
mich als erwachsener Mann im fortgeschrittenen Alter noch von Gott erziehen
lassen soll. Nun ja, wenn ich das schon einem zugestehe, dann höchstens ihm. Meine
Frau versucht das zwar auch immer wieder, aber … Den Rest kann sich jeder denken ;-)
Doch Gott fragt mich nicht erst lang, ob er mich
zurechtweisen soll oder nicht. Er tut es einfach. Wenn ich zum Beispiel über
einen anderen Menschen etwas Negatives sage, lässt er mich an das achte Gebot
denken und weist mich durch ein schlechtes Gewissen zurecht. Wenn ich seinen
und meinen Ansprüchen nicht gerecht geworden bin und wertvolle Zeit vor dem
Computer vergeudet habe, malt er mir tiefe Ringe unter die Augen. Vielleicht
weist er auch zurecht durch die Folgen einer problematischen Lebensführung, was
zum Beispiel die Ernährung oder die mangelnde Bewegung betrifft. Doch darauf
muss jeder selbst seine Antwort geben. Viele Krankheiten und Beschwerden –
nicht alle! – sind jedenfalls kein Verhängnis, kein Zufall und kein fatales
Erbe, sondern selbstverschuldet. Schlechte Gewohnheiten zu ändern, ist
anstrengend. Aber ohne eigenes Dazutun, kann sich nichts zum Besseren ändern.
Der Lehrtext betrifft heute mal hauptsächlich meine Frau und
mich. Unsere Aufgabe ist es, Pastor, auf Deutsch Hirte, zu sein und die Herde,
also die Gemeinde, zu weiden, für sie da zu sein. Man kann das auf zweierlei
Weise tun: Entweder als jemand, der die Berufung zum Hirten annimmt und sich
für die Gemeinde und damit auch für den Glauben der Menschen verantwortlich
weiß, oder als jemand, der einen Job erledigt und die Gemeinde verwaltet bis
der nächste Verwalter kommt. Den Letzteren nennt Jesus „Mietling", also einen Lohnschäfer, dem die Schafe
letztlich egal sind… Unser Sommersdorfer Schäfer jedenfalls ist kein Mietling.
Er kümmert sich mit Hingabe um seine Schafe. Davon schneide ich mir gern eine
Scheibe ab.
Gebet: Herr Jesus Christus, ich danke dir für
alle Ermutigung und allen Trost, den ich von dir immer wieder bekomme. Ich
danke dir aber auch für die Zumutungen, die du an mich stellst. Sie fordern
mich heraus, mein Leben im Licht deiner Gebote zu prüfen und dir zu folgen, der
du der gute Hirte bist für uns alle. Amen
Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!
Hans Löhr
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