Samstag, 1. Februar 2014

Wir Weltverbesserer hl

Losung: Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die Nationen alle. Psalm 82,8

Lehrtext: Johannes schreibt: Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm! Offenbarung 7,9-10

Liebe Leserin, lieber Leser,

zum besseren Verständnis des Losungswortes lohnt es sich, den Zusammenhang im Psalm 82 mitzulesen:  Gott klagt an: "Wie lange noch wollt ihr das Recht verdrehen, wenn ihr eure Urteile sprecht? … Verhelft den Wehrlosen und Waisen zu ihrem Recht! Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht! Reißt sie aus den Klauen ihrer Unterdrücker!" … Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die Nationen alle!
Wie sehr haben sich nicht Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten danach gesehnt, dass Gott Gerechtigkeit auf der Erde schaffen und das Leid der Unschuldigen endlich ein Ende haben möge. 
Aber Gott nimmt uns in dieser Welt die Verantwortung für gerechte Lebensverhältnisse nicht ab. Wer zu ihm eine gute Beziehung haben möchte, muss sich auch um gute Beziehungen zu Menschen bemühen. Das schließt mit ein, dass ich selbst von jeder Ungerechtigkeit Abstand nehme und für den, der ungerecht behandelt wird, Partei ergreife. Mein Glaube führt mich immer wieder mitten hinein in die Konflikte dieser Welt. Da will Gott seine Menschen haben, die auf ihn vertrauen. Da sollen sie sich nach ihren Möglichkeiten für eine bessere Welt einsetzen.
 Ja, wir Christen haben von Gott den Auftrag, Weltverbesserer zu sein, ob uns das passt oder nicht. Er erwartet nicht, dass wir das Paradies auf Erden schaffen, schon gar nicht mit Zwang oder Gewalt. Aber er erwartet, dass wir uns nicht aus allem heraushalten. Die persönliche Frömmigkeit ist das eine. Das andere aber ist, dass ich mich im Vertrauen auf ihn für Mitmenschen einsetze, denen Leid und Unrecht widerfährt.
Wir tun das in der starken Hoffnung, dass einmal alles Leid und Geschrei, alles Unrecht und alle Unterdrückung vorbei sein werden und Gott selbst durch seinen Sohn für alle sichtbar die Erde richtet und vollendet, wie er sie von Anfang an gewollt hat. Bis dahin aber haben wir als seine Mitarbeiter hier noch viel zu tun. Und dabei fangen wir am besten bei uns selbst an.

Gebet: Ja, Herr, du hörst die Klagen und siehst das Leid so vieler auch in unserer Zeit. Gib mir ein waches Gewissen, damit mir ihr Schicksal nicht gleichgültig ist. Gib mir auch den Willen und die Kraft, in meiner kleinen Welt einen Beitrag für mehr Gerechtigkeit zu leisten, damit die große ein wenig besser wird. Amen

Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!


Hans Löhr 

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