Losung: Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die
Nationen alle. Psalm 82,8
Lehrtext: Johannes schreibt: Danach sah
ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen
und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem
Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und
riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm
Gott, und dem Lamm! Offenbarung 7,9-10
Liebe Leserin, lieber Leser,
zum besseren Verständnis des Losungswortes lohnt es sich, den Zusammenhang im Psalm 82 mitzulesen: Gott klagt an: "Wie lange noch wollt ihr das Recht verdrehen, wenn ihr eure Urteile sprecht? … Verhelft den Wehrlosen und Waisen zu ihrem Recht! Behandelt die Armen und Bedürftigen, wie es ihnen zusteht! Reißt sie aus den Klauen ihrer Unterdrücker!" … Steh auf, Gott, richte die Erde, denn dein Eigentum sind die Nationen alle!
Wie sehr haben sich nicht Menschen zu allen Zeiten und an
allen Orten danach gesehnt, dass Gott Gerechtigkeit auf der Erde schaffen und das
Leid der Unschuldigen endlich ein Ende haben möge.
Aber Gott nimmt uns in
dieser Welt die Verantwortung für gerechte Lebensverhältnisse nicht ab. Wer zu ihm
eine gute Beziehung haben möchte, muss sich auch um gute Beziehungen zu
Menschen bemühen. Das schließt mit ein, dass ich selbst von jeder
Ungerechtigkeit Abstand nehme und für den, der ungerecht behandelt wird, Partei
ergreife. Mein Glaube führt mich immer wieder mitten hinein in die Konflikte
dieser Welt. Da will Gott seine Menschen haben, die auf ihn vertrauen. Da
sollen sie sich nach ihren Möglichkeiten für eine bessere Welt einsetzen.
Ja,
wir Christen haben von Gott den Auftrag, Weltverbesserer zu sein, ob uns das
passt oder nicht. Er erwartet nicht, dass wir das Paradies auf Erden schaffen,
schon gar nicht mit Zwang oder Gewalt. Aber er erwartet, dass wir uns nicht aus
allem heraushalten. Die persönliche Frömmigkeit ist das eine. Das andere aber
ist, dass ich mich im Vertrauen auf ihn für Mitmenschen einsetze, denen Leid
und Unrecht widerfährt.
Wir tun das in der starken Hoffnung, dass einmal alles Leid
und Geschrei, alles Unrecht und alle Unterdrückung vorbei sein werden und Gott
selbst durch seinen Sohn für alle sichtbar die Erde richtet und vollendet, wie
er sie von Anfang an gewollt hat. Bis dahin aber haben wir als seine
Mitarbeiter hier noch viel zu tun. Und dabei fangen wir am besten bei uns
selbst an.
Gebet: Ja, Herr, du hörst die Klagen und siehst
das Leid so vieler auch in unserer Zeit. Gib mir ein waches Gewissen, damit mir
ihr Schicksal nicht gleichgültig ist. Gib mir auch den Willen und die Kraft, in
meiner kleinen Welt einen Beitrag für mehr Gerechtigkeit zu leisten, damit die
große ein wenig besser wird. Amen
Herzliche Grüße und ein gesegnetes Wochenende!
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen