Freitag, 28. Februar 2014

loslassen lernen ebl

Losung: Saul sprach zu David: Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn mit Frieden seinen Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast! (1. Sam. 24, 20)

Lehrtext: Jesus sprach: Liebet eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. (Lukas 6, 27 - 28)

Liebe Leserin, lieber Leser,

im hinteren, stockdunklen Teil der Höhle kauert er lautlos mit seinen Leuten - David, der Erzfeind von König Saul, der ihn sucht und umbringen will. Nichts ahnend verzieht sich auch Saul für einige Augenblicke in die Höhle, um ein 'stilles Örtchen' aufzusuchen. Jetzt ist er David ausgeliefert. Der schleicht sich an ihn heran --- und schneidet ihm unbemerkt ein Stückchen seines Königsmantels ab. Als Beweisstück, dass er hautnah an ihm dran war. Dann zieht David sich wieder zurück.
Nachdem Saul sich erleichtert hat, will er erneut los. Weiter suchen nach seinem Rivalen, den er außer Gefecht setzen muss. Der geht ihm nach, todesmutig, und sagt: "Hier in der Höhle hatte der HERR dich in meine Hand gegeben; meine Leute haben mir zugesetzt, dass ich dich umbringen soll. Aber ich habe dich geschont, weil ich dachte: 'Ich werde nicht Hand an meinen Gebieter legen; denn er ist der gesalbte König des HERRN'." (1. Sam. 24, 11). Diese Haltung beeindruckt Saul mehr als alle kriegerischen Höchstleistungen - er schüttelt nur noch den Kopf: "Wo kommt so etwas vor, dass einer seinen Feind in der Hand hat und ihn unbehelligt laufen lässt? Der  HERR wird dich dafür belohnen." (1. Sam. 24, 20)

Jesus sagt im heutigen Lehrtext: "Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen; segnet die, die euch verfluchen, und betet für alle, die euch schlecht behandeln." (Lukas 6, 27 und 28). Das ist wohl die 'Königsdisziplin' des christlichen Ethos - das Loslassen von Rache-Gefühlen und vom Bedürfnis nach Revanche für erlittenes Unrecht.

Gebet: "Gott, du zeigst uns heute, dass wir uns selber belasten, wenn wir anderen Menschen erlittenes Unrecht nachtragen und vom Bedürfnis beherrscht sind, uns dafür zu rächen. Trotzdem kennen wir solche zerstörerischen Gefühle und werden leicht davon beherrscht. Bitte hilf uns, dass wir lernen, loszulassen. Denn dann werden wir frei von negativen Gefühlen, die uns zuletzt nur selbst schaden. Amen."

Liebe Grüße aus dem Pfarrhaus und ein erholsames Wochenende!
Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr


PS: Lichtblick am kommenden Sonntag --- sehen wir uns? Ich würde mich freuen *:) glücklich.

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