Mittwoch, 19. Februar 2014

Feuer aus der Glut hl

Losung: Ich hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock? Jeremia 2,21

Lehrtext: Paulus schreibt: Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium. Galater 1,6

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer wieder mal erlebe ich Leute, die den Glauben für sich (wieder) entdeckt haben und nun ganz begeistert sind. Sie besuchen Gottesdienste, hören sich neue geistliche Popmusik an, lesen in der Bibel oder christliche Schriften, beten regelmäßig und versuchen ihr Leben nach Gott auszurichten. Darüber freue ich mich sehr. Aber leider erlebe ich es auch, dass nach einiger Zeit bei dem einen oder der anderen der Elan wieder nachlässt. Die Mühen des Alltags fordern ihren Tribut. Die Aufmerksamkeit wird wieder stärker von anderen Dingen in Anspruch genommen. Und dann wuchert der „edle Weinstock", um im Bild zu bleiben, mit wilden Trieben vor sich hin und bringt nur noch kümmerlichen Ertrag.
Ich denke, jeder, der das liest, kennt dieses Problem auch bei sich selbst. Und so stellt sich auch für jeden von uns die Frage: ‚Wie kann ich meinen Glauben auch im Alltag durchhalten?‘ Die Antwort ist nicht sehr erfreulich, im Grunde kennt sie jeder selbst. Sie heißt: mit Disziplin. Die feurigste Begeisterung für Gott braucht Disziplin, damit sie nicht ein Strohfeuer bleibt, das bald wieder erlischt, sondern zu einer Glut wird, die lebenslang anhält. Das ist einer der Gründe, warum es Klöster gibt. Menschen suchen dort Disziplin in der Gemeinschaft Gleichgesinnter, um im Glauben durchzuhalten.
Aber deswegen müssen Sie / musst du nicht gleich ins Kloster. Mach es dir zur Gewohnheit, regelmäßig zu beten, am besten zu bestimmten Zeiten und an einem bestimmten Ort. Mach es dir zur Gewohnheit, sonntags einen Gottesdienst zu besuchen, gerade dann, wenn du keine große Lust hast. Mach es dir zur Gewohnheit, im Autoradio eine CD mit christlicher Popmusik zu hören und vielleicht auch einigermaßen regelmäßig diese Losungsauslegungen zu lesen oder eine andere Lektüre. Das hilft deinem Glauben zu wachsen. Dann muss sich der Apostel Paulus nicht mehr wundern, dessen Wort im Lehrtext in einer neueren Übersetzungen heißt:  »Ich wundere mich sehr über euch. Gott hat euch doch in seiner Gnade das neue Leben durch Jesus Christus geschenkt, und ihr seid so schnell bereit, ihm wieder den Rücken zu kehren. Ihr meint, einen anderen Weg zur Rettung gefunden zu haben?«
Vielleicht geht es bei Ihnen / bei dir gar nicht einmal so sehr darum, einen ‚anderen Weg zur Rettung‘ zu suchen, sondern schlicht darum, die Kraft aufzubringen, auf dem eingeschlagenen Weg des Glaubens zu bleiben.
Wenn erst einmal die Begeisterung des Anfangs verflogen ist, zeigt es sich, ob der Glaube in dir Wurzeln geschlagen hat. Die beste Voraussetzung dafür ist, dass du ihn regelmäßig begießt.

Gebet: Herr, du weißt, wie schnell ich kleingläubig werde. Wie schnell ich mich ablenken lasse von dir und die Ansprüche und Sorgen des Alltags meinen Glauben überwuchern. Aber ich will das nicht. Ich hab es doch erlebt, wie gut es mir tut, auf dich vertrauen zu können und  mit dir mein Leben zu führen. Wie glücklich es mich macht, dir nahe zu sein. Blase du mit deinem Geist in die Asche meines Glaubens, dass mit der letzten Glut das Feuer neu erwacht. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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