Losung: Der Mensch hat keine Macht über den Tag des Todes. Prediger
8,8
Lehrtext: So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer
Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus. Epheser
5,15-16
Liebe Leserin, lieber Leser,
was für eine Kränkung für uns moderne Menschen, dass da in
unserem Leben etwas ist, worüber wir keine Macht haben. Wir können zum Mond
fliegen, wir können jeden Menschen auf der Erde abhören, wir können Herzen
verpflanzen – aber wir haben keine Macht über den Tod. Das macht uns
schlagartig klar, dass wir im alles entscheidenden Punkt ohnmächtig sind,
hinfällig, zerbrechlich, mit einem Wort: sterblich. Aber was für ein Glück ist
das auch. Manche würden sich sonst das Leben noch mehr zur Hölle machen als sie
es ohnehin schon tun.
Die Uhr tickt. Der Sekundenzeiger rückt vor. Der Sand rinnt
durchs Stundenglas. Unablässig vergeht Zeit, Lebenszeit. Jede Stunde kommt das
Ende näher. Wie viel Zeit habe ich noch? Was fange ich mit dem Rest meines
Lebens an? Soll alles so weitergehen bis auf einen Schlag alles vorbei ist?
Oder habe ich noch etwas in Ordnung zu bringen? Mein Verhältnis zu anderen
Menschen? Mein Verhältnis zu Gott? Mein Verhältnis zu mir selbst?
Ich soll die Zeit auskaufen, sagt die Bibel. Soll sie nicht
vergeuden. Aber wie?
»Was du auch tust, handle klug und bedenke das Ende« heißt
ein alter Rat aus der römischen Antike. Es gibt nur eins, das meinem Leben Sinn
gibt und vor dem Tod bestehen kann, dass ich mein Leben liebe und die, die mit
mir leben und den, der mir das Leben gegeben hat.
Gebet: Dir, dem Heiligen und Ewigen, schenke ich
mein Leben. Es gehört dir sowieso. Nimm es und tu damit, was du willst. Ich
will es nicht für mich zurückhalten. Ich will mich verströmen und verschenken
bis zum letzten Lebenshauch. Ja, so möchte ich mein Leben führen. Aber das geht
nur, wenn du in mir lebst und ich in dir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen