Losung: HERR, du hilfst Menschen und Tieren. Psalm 36,7
Lehrtext: Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der
Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Römer 8,21
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt manchen Grund, warum ich die Bibel schätze. Einer
ist, dass in ihr auch die Tiere zu ihrem Recht kommen. Und das ist umso erstaunlicher,
als es zur Zeit der Bibel den Gedanken des Tierschutzes noch gar nicht gab. Aber
schon am Anfang der Bibel steht, dass Gott es ist, der die Tiere erschafft und
dass das „sehr gut!" ist.
Die Tiere sind genauso seine Geschöpfe wie ich seines bin.
Er ist mein Gott und ihr Gott. Und darum haben auch die Tiere ihre eigene
Würde. Sie sind keine Sachen, die man besitzen würde wie einen Stuhl oder eine Socke
und womit man machen könnte, was man will. Sie bleiben Gottes Eigentum, und er vertraut
sie uns an, damit wir mit ihnen zusammen leben und sie uns dienen. Auch ihnen
gilt das große Versprechen, dass Jesus Christus die Fesseln der Vergänglichkeit
zerbrechen wird, mit denen sie, wie auch wir, an den Tod gekettet sind. Auch
sie sollen »frei werden zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes« (Lehrtext).
Was für ein kühner und was für ein schöner Satz! Nur, warum spielt er in der
Geschichte des Christentums eine so geringe Rolle?
Ich meine, wir müssen unser Verhältnis zu den Tieren
grundlegend überdenken. Massentierhaltung ist Sünde! Dadurch sind bisher schon
viel zu viele Tiere zu Tode gequält worden. Aber Sünde ist auch, wenn ich immer
mehr und noch mehr Fleisch essen will und das zu möglichst niedrigen Preisen. Es
kommt nicht von ungefähr, dass das alles wieder auf uns zurückfällt in Form von
Cholesterin und Fettsucht, Rinderwahn und Schweinepest, Gammelfleisch, Hormon-Kälbern, Antibiotika-Geflügel
und verseuchten Fischen.
Wir haben in unserer Familie den Fleischkonsum schon
deutlich reduziert. Und wir möchten, wenn wir schon Fleisch kaufen, es nach
Möglichkeit von solchen Betrieben, die nachweislich die Tiere artgerecht
halten und gesund ernähren. Natürlich ist das teurer als das Fleisch aus dem Supermarkt
oder den großen Metzgereien. Aber lieber zahlen wir mehr, ernähren uns gesund
und machen uns nicht im bisherigen Umfang mitschuldig am Leid so
vieler Tiere.
Einmal wird uns unser gemeinsamer Schöpfer fragen, wie wir
uns gegenüber unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, verhalten haben. Was werden
wir ihm antworten?
Gebet: Allmächtiger Gott, du Herr und Schöpfer von allem, was lebt! Ich klage dir das Leid der Tiere, das wir Menschen auf dem Gewissen haben.
Vergib mir, wo auch ich mich an ihnen versündigt habe. Mach mich empfindsam, dass
ich meine Mitgeschöpfe achte. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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