Losung: Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein
jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn. Jesaja 53,6
Lehrtext: Jesus
stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie
Schafe, die keinen Hirten haben. Markus
6,34
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Du Schaf!" –
Das ist keine schöne Anrede. Das heißt doch soviel wie: „Bist du vielleicht dumm!"
Aber nun redet die Bibel dich so an und
mich dazu. Ganz stimmt das nicht. Der Prophet Jesaja sagt wenigstens: „Wir
haben uns wie Schafe verhalten",
und er schließt sich mit ein. Schafe
haben beim Fressen den Kopf unten. Sie haben meistens nur ihren Bauch im Sinn.
Sie fressen und gehen ein paar Schritte und fressen und gehen ein paar Schritte
und noch ein paar Schritte… Plötzlich haben sie sich verlaufen, wenn da nicht
ein Hirte auf sie aufpasst oder wenigstens ein Hirtenhund.
Sind wir wirklich so? Sieht jeder nur auf seinen Weg? Hat er
nur seine Interessen im Sinn? Seine Bedürfnisse, seinen Beruf, seine Familie,
sein Bankkonto, seinen Verein – und sonst nichts? Ja, offenbar sind wir so.
Plötzlich also sind wir allein unterwegs im Leben, ohne den Hirten, ohne Gott
und manchmal auch ohne den Mitmenschen, der uns dringend bräuchte. Die Bibel
nennt das Sünde (vergleiche die Losungsauslegung von gestern).
Nun könnte Gott sagen: „Sollen sie doch in die Irre gehen. Selber
schuld, wenn sie nicht auf mich achten. Sollen sie doch allein zurecht
kommen!" So würde ich vielleicht
reden, wenn ich ein Hirte von solch bockigen Schafen wäre. Doch Gott denkt und
spricht so nicht. Er überlässt uns nicht einfach unserem Schicksal. Er schickt
den guten Hirten Jesus, den, mit dem großen Herzen, dem es in der Seele weh
tut, wenn er uns im Leben so gottverloren herumirren sieht. Er nimmt die Sünde
meiner Selbstsucht auf sich, geht seinem verlorenen Schaf nach, sucht es,
findet es und trägt mich wieder heim, zurück zu seinem und meinem und deinem Vater,
zurück in seine Gegenwart hier in der Zeit und dort in der Ewigkeit.
„Du Schaf!" –
Gott sei Dank bin ich ein Schaf, eins, das dem Guten Hirten gehört.
Ein Kindergebet für Erwachsene:
Weil ich Jesu Schäflein bin,
freu' ich mich nur immerhin über meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu bewirten, der mich liebet, der mich kennt und bei meinem Namen nennt. |
Sollt ich denn nicht fröhlich sein,
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werde ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß:
Amen, ja mein Glück
ist groß.
|
Herzliche Grüße
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