Dienstag, 9. September 2014

Auf Liebe angewiesen hl

Losung: Der HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. Jesaja 63,9

Lehrtext: Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2,8

Liebe Leserin, lieber Leser,

die gute Nachricht von Gott, die Jesus gebracht hat, dämmert bereits in der Zeit des Alten Testaments herauf (Losung). Am Horizont der Weltzeit wird es schon hell, bis dann mit Jesus die Sonne von Gottes Liebe in ihrer ganzen Pracht aufgeht. Zu dieser Nachricht gehört, dass Gott so ganz anders ist als wir Menschen uns das normalerweise vorstellen. Wir meinen, er würde nach denselben Maßstäben urteilen wie wir: Wer sich schuldig gemacht hat, muss das büßen. Wer sich daneben benommen hat, wird mit Liebesentzug bestraft. Wer die Erwartungen nicht erfüllt, kriegt das mit roter Tinte ins Zeugnis geschrieben oder wird entlassen.
Einen Gott, der so urteilt und handelt, brauchen wir nicht. Wir haben längst zahllose dieser Selbstgerechten unter uns, die päpstlicher sind als der Papst und sich wie ein kleiner Herrgott aufführen. Hoffentlich bin ich nicht so. Ich selbst kann das nicht ich beurteilen, sondern nur die, die mit mir zu tun haben.
Die gute Nachricht der Bibel aber sagt: Gott bestraft nicht die Bösen und belohnt nicht die Guten. Auch wenn wir das gern so hätten. Denn was wirklich gut und böse ist, bestimmen nicht wir, sondern er. Da werden uns noch einmal die Augen übergehen, wenn wir einst vor ihm Rechenschaft geben über unser Leben. Und vielleicht sagen wir dann: ‚Aber das haben wir doch nicht gewusst, dass du, Herr, so ganz anders urteilst wie wir es getan haben!‘
Doch damit komme ich nicht durch. Denn ich kann es längst wissen. Ich brauchen dazu nur die Bibel zu lesen, zum Beispiel das heutige Losungswort und den Lehrtext. Gott hilft mir ja aus meinen Nöten nicht deshalb, weil ich es verdient hätte, weil ich so fromm und anständig wäre. Sondern weil ich dringend auf seine Liebe und sein Mitgefühl angewiesen bin. Gerade weil sein Volk, die Israeliten damals, und du und ich, seine Menschen heute, vor ihm immer wieder versagen, gerade deshalb hat er uns Jesus geschickt, den guten Hirten. Der hebt uns auf und trägt uns durch gute und schlechte Zeiten, durch Not und Schuld, durch Sünde und Versagen hindurch - nach Hause zu unserem Vater im Himmel. Und warum? Weil wir uns das wünschen? Nein, weil Gott das so will. Denn er ist denen gnädig, die seine Gnade nicht verdient haben und er beschenkt die mit seiner Liebe, die selbst lieblos sind. Das einzige, was er von mir will, ist, dass ich ihm vertrauensvoll meine Hände hin halte und mich von ihm beschenken lasse. Und ich denke, von dir will er das auch.

Gebet: Ja, Herr, auch ich brauche deine Liebe. Sie tut einfach nur gut. Sie ist die Sonne, die meine Seele wärmt, die die Schatten vertreibt und mich aufleben lässt. Danke für dieses Geschenk. Ich kann es nur annehmen und nicht in gleicher Weise erwidern. Ich kann dir nur Glauben schenken. Und selbst dazu brauche ich dich. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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