Losung: Der HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen
hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. Jesaja
63,9
Lehrtext: Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus
euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
die gute Nachricht von Gott, die Jesus gebracht hat, dämmert
bereits in der Zeit des Alten Testaments herauf (Losung). Am Horizont der Weltzeit
wird es schon hell, bis dann mit Jesus die Sonne von Gottes Liebe in ihrer
ganzen Pracht aufgeht. Zu dieser Nachricht gehört, dass Gott so ganz anders ist
als wir Menschen uns das normalerweise vorstellen. Wir meinen, er würde nach denselben
Maßstäben urteilen wie wir: Wer sich schuldig gemacht hat, muss das büßen. Wer
sich daneben benommen hat, wird mit Liebesentzug bestraft. Wer die Erwartungen nicht
erfüllt, kriegt das mit roter Tinte ins Zeugnis geschrieben oder wird entlassen.
Einen Gott, der so urteilt und handelt, brauchen wir nicht.
Wir haben längst zahllose dieser Selbstgerechten unter uns, die päpstlicher sind
als der Papst und sich wie ein kleiner Herrgott aufführen. Hoffentlich bin ich
nicht so. Ich selbst kann das nicht ich beurteilen, sondern nur die, die mit
mir zu tun haben.
Die gute Nachricht der Bibel aber sagt: Gott bestraft nicht
die Bösen und belohnt nicht die Guten. Auch wenn wir das gern so hätten. Denn
was wirklich gut und böse ist, bestimmen nicht wir, sondern er. Da werden uns
noch einmal die Augen übergehen, wenn wir einst vor ihm Rechenschaft geben über
unser Leben. Und vielleicht sagen wir dann: ‚Aber das haben wir doch nicht
gewusst, dass du, Herr, so ganz anders urteilst wie wir es getan haben!‘
Doch damit komme ich nicht durch. Denn ich kann es längst
wissen. Ich brauchen dazu nur die Bibel zu lesen, zum Beispiel das heutige Losungswort
und den Lehrtext. Gott hilft mir ja aus meinen Nöten nicht deshalb, weil ich es
verdient hätte, weil ich so fromm und anständig wäre. Sondern weil ich dringend
auf seine Liebe und sein Mitgefühl angewiesen bin. Gerade weil sein Volk, die
Israeliten damals, und du und ich, seine Menschen heute, vor ihm immer wieder
versagen, gerade deshalb hat er uns Jesus geschickt, den guten Hirten. Der hebt
uns auf und trägt uns durch gute und schlechte Zeiten, durch Not und Schuld,
durch Sünde und Versagen hindurch - nach Hause zu unserem Vater im Himmel. Und
warum? Weil wir uns das wünschen? Nein, weil Gott das so will. Denn er ist
denen gnädig, die seine Gnade nicht verdient haben und er beschenkt die mit
seiner Liebe, die selbst lieblos sind. Das einzige, was er von mir will, ist,
dass ich ihm vertrauensvoll meine Hände hin halte und mich von ihm beschenken
lasse. Und ich denke, von dir will er das auch.
Gebet: Ja, Herr, auch ich brauche deine Liebe. Sie
tut einfach nur gut. Sie ist die Sonne, die meine Seele wärmt, die die Schatten
vertreibt und mich aufleben lässt. Danke für dieses Geschenk. Ich kann es nur
annehmen und nicht in gleicher Weise erwidern. Ich kann dir nur Glauben
schenken. Und selbst dazu brauche ich dich. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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