Losung: Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist! Psalm
144,15
Lehrtext: Ihr seid nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Epheser
2,19
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Wir sind das Volk!« hieß es 1989 auf den Plätzen und in den
Straßen der damaligen DDR. Doch was für ein Volk sind wir wirklich heute in
ganz Deutschland? Im Großen und Ganzen trifft wohl auf uns zu, was in Psalm 144
steht: „Wenn du, Herr, uns rettest,
können unsere Kinder ungestört aufwachsen. Unsere Söhne werden stark und groß
sein wie Bäume. Unsere Töchter werden schön sein wie gemeißelte Statuen, die
prächtige Paläste zieren. Unsere Vorratskammern sind dann randvoll, so
dass wir mehr haben, als wir zum Leben brauchen… Dann muss niemand mehr auf unseren Märkten
klagen und jammern. Glücklich das Volk, das so etwas erlebt! Glücklich das
Volk, dessen Gott der Herr ist!“ (Losung). – „Wenn du uns rettest, dann… “ Vor 70 Jahren haben nicht wenige in unserem
Land so gebetet. Inzwischen ist es im Großen und Ganzen in Deutschland wahr
geworden. Wenn man mal im Ausland war, wo die Lebensverhältnisse deutlich
anders sind wie zum Beispiel in Tansania, dann fällt einem das besonders auf.
Also könnten wir uns glücklich schätzen in unserem Land. Aber
tun wir das auch? Und wer schätzt sich glücklich, dass der Herr sein Gott ist? Tatsache
ist, dass das Interesse an Gott in den Jahren unseres Wohlstands rapide
abgenommen hat. Wir Menschen sind schon komische Wesen! Geht es uns schlecht,
rufen viele von uns wieder nach Gott, auch wenn sie bisher wenig mit ihm
anzufangen wussten. Geht es uns aber gut und hätten wir allen Grund, ihm zu
danken und uns glücklich zu schätzen, dass er unser Gott ist, wenden wir uns
von ihm ab und vergessen wir ihn.
Im Lehrtext spricht der Apostel Paulus davon, dass wir durch
Jesus Christus zu Gottes Familie
gehören. Ich meine, wer im Vertrauen lebt, dass Gott sein Vater ist, kann sich
wirklich glücklich schätzen. Dann bist du vielleicht materiell nicht besonders
reich, aber deine Seele kann jubeln, weil du dich geliebt und gesegnet weißt. Dann
bist du vielleicht allein, aber nicht einsam. Dann machst du vielleicht schwere
Zeiten durch, aber du bleibst nicht ohne Hilfe; denn du gehörst zur Familie, in
der niemand im Stich gelassen wird.
Gebet: Mein Gott und Vater, ich danke dir, dass
ich zurzeit unbedrängt leben und glauben kann und mehr zum Leben habe, als ich
brauche. Ich weiß, das wird sich auch wieder ändern. Aber jetzt, da es so ist,
will ich mir das bewusst machen, um dir zu danken für alles was ich bin und
habe. Und wenn ich das alles wieder verliere und zuletzt auch mein Leben, so
bleibst du doch mir und ich dir. Amen
Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag!
Hans Löhr
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