Losung: Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt
hat. Jesaja 61,1
Lehrtext: Welche der Geist Gottes treibt, die sind
Gottes Kinder. Römer 8,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
seit wenigen Stunden sind wir aus Afrika zurück. Wir sind
Gott dankbar, dass alles gut gegangen ist. Nur unsere Koffer sind noch irgendwo
in der Welt unterwegs. Aber das ist ein vergleichsweise kleines Problem.
Die Begegnungen mit den Menschen in Tansania haben uns
wieder sehr berührt. Vor allem ihr selbstverständlich gelebter Glaube hat uns
beeindruckt. Ja, wir sind Gottes Kindern (Lehrtext) begegnet: fröhlichen Christen,
die ein Herz für Gott und ihre Mitmenschen haben. Natürlich sind nicht alle so.
Aber viele, von denen, die wir kennen gelernt haben, scheinen von Gottes Geist
bewegt zu sein, soweit man das von außen feststellen kann.
Aber wie ist das nun mit dem Geist Gottes? Oder anders
gefragt: wer ist es, den Gottes Geist bewegt, auf dem er ruht? Sind das die
„Geistlichen“, also die Pfarrer und Pfarrerinnen? Das kommt darauf an, was man
unter dem Wort ‚geistlich‘ versteht. Jedenfalls ist nicht der geistlich, der
irgendwie über die Angelegenheiten dieser Welt erhaben ist. Denn unser heutiges
Losungswort geht so weiter: „Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir… Er hat
mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu
verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie
frei und ledig sein sollen.“ Geistlich leben kann demnach jeder, der andere
tröstet, sich für Gefangene einsetzt und Elenden wieder eine Perspektive gibt.
Geistlich leben hat ganz viel damit zu tun, dass ich mich in die Angelegenheiten
dieser Welt einmische und mir für andere die Hände schmutzig mache, so wie es
Christus, auf Deutsch ‚der Gesalbte“, getan hat.
Geistlich ist nach meinem Verständnis der, der auch
selbstlos handeln kann und dem das Schicksal anderer nicht egal ist.
Ungeistlich oder, wie die Bibel sagt, „fleischlich gesinnt“ ist dann der, der
hauptsächlich an sich selbst denkt. Daran entscheidet sich, ob zum Beispiel ein
Pfarrer wirklich ein Geistlicher ist oder auch nur so ein Ego-Bolzen wie andere.
Ein wichtiger Zweck unserer Reise war, die Selbstlosen zu
unterstützen, die sich für die Aids-Waisenkinder einsetzen und für alte
Menschen, die keine Angehörigen mehr haben. Die Spenden, die wir mitgebracht
haben, stehen ihnen zur Verfügung, um diesen ‚geistlichen‘ Dienst tun zu
können. Am kommenden Sonntag werden meine Frau und ich im
Lichtblickgottesdienst um 9:00 Uhr und um 10:30 Uhr Näheres darüber berichten.
Schön war's in Tansania. Schön ist es aber auch, wieder
daheim zu sein.
In diesem Sinn grüße ich Sie und Euch alle von Herzen. Möge
Gottes Geist Euch bewegen, da doch auch Ihr seine Kinder seid.
Hans Löhr
Gebet: Herr Jesus Christus, ich danke dir für
jeden, der sich von deinem Geist bewegen lässt, um für andere da zu sein. Und
ich bitte dich, dass du auch mir deinen Geist schenkst. Bewege mich dazu, von
mir und meinen Interessen mehr und mehr abzusehen und die in den Blick zu
nehmen, denen du durch mich helfen willst. Amen
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