Statt der Auslegung von Losung und Lehrtext heute mal eine
Besinnung zum Thema:
Ein Gespräch am Küchentisch über Geistführer und Kirchenaustritt
“Ich war heute auf dem Standesamt”, sagt sie. Ruckartig
fahren die Köpfe hoch. Am Küchentisch
sind mit einem Mal alle hellwach. Die Tochter schmunzelt. “Nicht, was ihr
denkt. Ich bin aus der Kirche ausgetreten.” “Ach so.” Erleichtert lehnt
sich der Vater zurück. “Warum bist denn ausgetreten?”
“Na ja, ich hab da einen super Geistführer
kennengelernt. Der bringt mich auf den Weg der kosmischen Erleuchtung. Letztes
Wochenende, bei einem Kurs in Starnberg, haben wir nachts am See gesessen und
leise getrommelt als der Mond aufging. Das war vielleicht geil! In der Kirche
erlebst ja sowas nicht. Da gibt’s keine Geistführer.”
“Geistfüher? O mei!” Und der Vater fährt fort: “Ich
bin vor bald 50 Jahren aus der Kirche raus, weil sie mir zu autoritär
war, nicht demokratisch genug. Und du trittst aus, weil sie keine Geistführer hat.”
“Und du?”, die Tochter dreht sich zur Mutter. “Bist du
eigentlich noch in der Kirche?” “Na klar”, fällt lachend der Vater ein, “als
Hausfrau muss sie ja keine Kirchensteuern zahlen!” Die Tochter lässt nicht
locker: “Sag doch mal, Mama, warum bist du noch in der Kirche? Das interessiert
mich, echt!” Die Mutter wird sichtbar verlegen. Dann sagt sie ruhig: “Wenn’s
dich wirklich interessiert: Ich bleibe in der Kirche; nicht wegen der Kirche,
nein. Aber weil da dieser Jesus war, auch sowas wie ein Geistführer. Doch der hat sich eine Schürze
umgebunden und seinen Jüngern die Füße gewaschen. Verstehst du? Deshalb bleibe ich in der Kirche.”
Und leise fügt sie noch hinzu: “seinetwegen.”
von Hans Löhr
p.s. Besuchen Sie uns auch auf www.sommersdorf-thann.de Da finden Sie zahlreiche Impulse für Ihren Glauben
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