Lehrtext: Wenn wir einen starken Glauben haben, ist es unsere Pflicht,
die anderen in ihren Schwächen mitzutragen, anstatt selbstgefällig nur an uns
zu denken. (Römer 15, 1)
Liebe Leserinnen und Leser,
zur heutigen Losung nur soviel: Ich weiß von
mir, dass ich mich immer wieder hautnah von der Not wirklich armer Menschen
berühren lassen muss, damit ich 'aus dem Knick' komme und etwas dagegen tue.
Das ist mir überdeutlich geworden, nachdem wir aus Tansania zurück sind. Ich
musste erst Grace gegenüber stehen, einer völlig ausgemergelten alten Frau, der
gerade einmal drei Zähne im Mund geblieben sind und sonst nichts. Die vor
unserem Besuch teilnahmslos vor ihrer Hütte saß und den Tag an sich
vorüberziehen ließ, ohne einen Löffel Maisbrei im Magen zu haben. Jetzt weiß
ich wieder, warum wir uns einsetzen für die Aidswaisen und für die alten
Menschen in unserer afrikanischen Partnergemeinde Kilanya.
Uns gegenseitig stützen - das betrifft manchmal
das Finanzielle, manchmal betrifft es auch die geistliche Ebene unseres Lebens.
Wie gut, wenn wir uns gegenseitig um Stärkung im Gebet bitten können. Immer
häufiger erlebe ich das in den letzten Jahren, dass Leute mich bitten, für sie
oder für Angehörige zu beten. Ich bin sicher, dass viele Menschen das auch für
uns, für Hans und mich tun. Und ich nehme das sehr dankbar an. In dieser guten
geistlichen Kultur dürfen wir als Gemeinschaft noch kräftig zulegen, darauf
liegt voll der Segen Gottes.
Gebet:
Vater, wir lassen uns heute von dir zeigen, dass wir als Christen in zwei
Dimensionen leben: Wir brauchen dich und geben dir die Ehre. Wir brauchen aber
auch andere und andere brauchen uns. Mach uns klar: Je reicher du uns
persönlich beschenkst, materiell wie auch im Blick auf Begabungen und Stärken,
desto großzügiger willst du uns auch gegenüber anderen sehen, die es nötig
haben. Hilf uns, dass wir das leben können. Amen.
Fröhliche Spätsommergrüße aus dem Pfarrhaus!
deine / Ihre
Elfriede Bezold-Löhr
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