Lehrtext: "Darum
richtet euch wieder auf, macht eure weichen Knie wieder fest und lasst eure
Hände nicht länger schlaff herabhängen. Es wird Zeit, dass ihr einen neuen, geraden
Weg einschlagt, damit nicht das Erlahmte endgültig gelähmt sein wird, sondern
damit man euer Leben mit Gott wieder 'gesund' nennen kann."
(Hebräer 12, 12 - 13 nach der Übersetzung 'Willkommen daheim').
Liebe Losungsgemeinschaft,
mit den ersten beiden Bibelversen tauchen wir
kopfüber in die Dreiecks-Geschichte von Abraham, Sara und Hagar ein. Ihr
erinnert euch vielleicht: Abraham und Sara warteten lange auf den
überlebensnotwendigen Stammhalter. Als Sara partout nicht schwanger werden
will, wählt Abraham den 'Plan B' und zeugt mit seiner Sklavin Hagar einen Sohn,
der Ismael heißt. Aber der Plan B geht nicht auf. Sarah und Hagar kommen
miteinander einfach nicht aus, ständig gibt es Streit zwischen den
Frauen. Schließlich ekelt Sara die Rivalin aus der Sippe. Hagar droht mit ihrem
Söhnchen in der Wüste zu verdursten. Am Punkt der tiefsten Verzweiflung steckt
Gott Hagar seine rettende Hand hin. Sie entdeckt ein Wasserloch und überlebt,
ebenso ihr Sohn Ismael.
Zwei Dinge werden mir heute durch Losung und
Lehrtext wichtig: Die erste Einsicht ist die, dass schon zu allen Zeiten das
'Gläubig sein' keine durchgehende Hurra-Linie war, sondern ein Auf und Ab, ein
Wechsel von dürren Zeiten und Phasen, in denen alles behütet läuft. Das erlebe
ich auch so und es tröstet mich. Die zweite Einsicht ist die, dass Gott aus den
dürren Zeiten Schritt für Schritt herausführt. Veränderungen zum Besseren hin
geschehen langsam, manchmal unmerklich. Erst in der Rückschau wird mir das
Segenshandeln Gottes deutlich und ich kann sagen: Danke, Gott, dass du mich auf
der zurückliegenden dunklen Wegstrecke nicht verlassen hast.
Gebet: Gott, du erinnerst uns heute daran, dass du
unsere Hilfeschreie hörst, wie du das Geschrei von Ismael und das verzweifelte
Weinen von Hagar gehört hast. Du möchtest, dass wir (uns) nicht aufgeben,
sondern unsere Hilfe bei dir suchen, wenn uns die Kräfte fehlen. Manchmal
wachsen wir gerade an schmerzhaften Erfahrungen. Das ist nicht leicht, aber in
deinem Sinn. Hilf uns, dass wir auch solche Zeiten aus deiner Hand nehmen
können. Amen.
Einen herzlichen Gruß aus Sommersdorf an dich /
an Sie von
deiner / Ihrer Elfriede Bezold-Löhr
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