Freitag, 24. Februar 2017

Nachdenken über Schafe hl

LosungDer HERR erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. Jesaja 63,9 

LehrtextIhr irrtet umher wie Schafe, doch jetzt seid ihr zurückgekehrt zum Hirten, zum Beschützer eurer Seelen. 1.Petrus 2,25 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich geb's ja zu, das Bild, das mir so gut gefällt, ist etwas kitschig. Aber von den vielen anderen mit demselben Motiv unterscheidet es sich in einem wichtigen Detail. Bevor ich darauf zu sprechen komme, frage ich dich: In der Bibel ist vom Guten Hirten die Rede, der sein verirrtes Schaf heimträgt. Vielleicht hast du schon einmal dieses Motiv gemalt gesehen. Vielleicht hast du dir das auch nur vorgestellt. Was genau siehst du da, wenn du an den Guten Hirten mit seinem Schaf denkst?
     Seitdem ich jenes etwas kitschige Bild gesehen habe, ist das Schaf, das der Hirte trägt, schwarz. Das hat mich überzeugt: Der Gute Hirte, also Gott im Alten Testament und Jesus im Neuen, sucht, trägt und rettet die schwarzen Schafe. Die weißen Schäfchen hat er sowieso schon ins Trockene gebracht. Sie sind ihm ja auch nicht davongelaufen. Von daher muss ich mir um sie keine Sorgen machen. Aber um mich. Bei Gott fühle ich mich als schwarzes Schaf. Dazu bin ich ihm, meinen Mitmenschen und auch mir selbst zu viel schuldig geblieben, als dass ich mich als weißes Unschuldslamm sehen könnte. Aber ich fühle mich bei ihm nicht als schwarzes Schaf mit gesenktem Kopf und schlechtem Gewissen, sondern mit einem Lächeln in meinem Schafsgesicht und einem fröhlichen „Mäh“, das, wenn man es übersetzt, Halleluja oder auf Deutsch „Gott sei gelobt“ heißt.
     Und wenn, liebe Leserin, lieber Leser, dein Schafsfell auch eher schwarz ist als weiß , dann sage ich: Willkommen im Club! Wir schwarzen Schafe sind unserem Hirten genauso wichtig wie die anderen. Und wenn wir uns verirrt haben, sucht er uns und trägt uns durch gute und schlechte Zeiten, bis wir daheim sind, wo wir hingehören.

Gebet: Herr, ich gehöre dir. Das sage ich dir immer wieder. Und mir sage ich damit, dass du mich behütest und ich dir vertrauen kann. Du bist es, der mich sucht und findet, trägt und beschützt. Ich muss mir um mich keine Sorgen machen, denn du sorgst für mich. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr

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