Montag, 20. Februar 2017

Regenbogen, Friedenspfeife, Kreuz hl

LosungGott sprach: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 1.Mose 9,13 

LehrtextBleibt im Glauben, gegründet und fest, und weicht nicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. Kolosser 1,23 

Liebe Leserin, lieber Leser,

in den letzten Tagen fand in München die 53. Sicherheitskonferenz statt mit rund 80 Außen- und Verteidigungsministern und 30 Staats- und Regierungschefs. Man diskutierte die politische und militärische Weltlage, brachte Unterschiede, Gegensätze aber auch Gemeinsamkeiten zur Sprache und versuchte die Konflikte zwischen verschiedenen Staaten zu entschärfen. Hätten an der Konferenz Indianer teilgenommen, hätten sie bestimmt ihre Friedenspfeifen mitgebracht und am Ende der Konferenz alle eingeladen, sie gemeinsam zu rauchen. Nun ja, vielleicht habe ich ein bisschen zu viel Karl May gelesen. Aber die Idee gefällt mir. Am liebsten möchte ich für die nächste Sicherheitskonferenz 2018 eine solche Friedenspfeife besorgen. Wäre doch kein schlechtes Zeichen, wenn Herr Putin und Herr Trump mit Frau Merkel, falls sie dann noch Kanzlerin ist, gemeinsam an der Pfeife ziehen.
     Auf die Friedenspfeife hat mich die heutige Losung gebracht. Denn der Regenbogen, von dem darin die Rede ist, soll nach einer naheliegenden Deutung der Kriegsbogen gewesen sein, den Gott aus der Hand gelegt und in die Wolken gesetzt hat. So ist aus dem Bogen, der ein Symbol war für Gottes  Kampf gegen die sündige Menschheit, ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung geworden, ein Zeichen dass Gott und wir Menschen künftig nicht mehr Feinde sind, sondern Bundesgenossen. Daran erinnert der Regenbogen noch heute, auch wenn wir inzwischen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten kennen, wie er zustande kommt.
     Gott hat also, um im Bild zu bleiben, mit uns die Friedenspfeife geraucht oder er hat sie uns zumindest angeboten.
 Aber der Bibel zufolge war dieses alte Bündnis (= Altes Testament) nicht fest genug, weil zwar er, aber nicht die Menschen sich daran gehalten haben. So hat er ein anderes Zeichen für einen neuen Bund (= Neues Testament) gemacht, nicht mehr den Bogen in den Wolken, sondern das Kreuz auf der Erde. In seinem Sohn Jesus Christus hat er sich mit dir und mir verbunden. Und das ist kein Zeichen mehr, sondern Wirklichkeit.
     Mit anderen Worten: Gott der Vater hat sich durch den Geist der Liebe mit dem Sohn Jesus verbunden, welcher für die gesamte Menschheit steht. Seitdem ist er auch mit dir und mir verbunden. Das genau ist das Evangelium, die gute Botschaft, von der im Lehrtext die Rede ist. Das ist das Zentrum unseres christlichen Glaubens, in dem wir gegründet und fest bleiben sollen (Lehrtext). Dass du mit Gott versöhnt bist und für immer mit ihm verbunden, ist längst geschehen, bevor du darauf hättest Einfluss nehmen können. Du bist als ein solcher versöhnter Mensch auf die Welt gekommen und wirst als ein solcher auch wieder gehen. Deine und meine Aufgabe ist es, in der Zwischenzeit als ein solcher zu leben: versöhnt mit sich selbst, versöhnt mit den Mitmenschen, versöhnt mit Gott.
     Wenn das die Mitglieder der Münchner Sicherheitskonferenz auch so sehen und glauben könnten, bräuchten sie keinen Regenbogen, keine Friedenspfeife, ja nicht einmal eine Konferenz. Dann würden sie von sich aus aufeinander zugehen, sich die Hand geben und in Gottes Namen Frieden halten.

Gebet: Herr, du hast alles getan, um mich mit dir zu versöhnen, mehr als ich jemals tun könnte, und hast dich mit mir verbunden – unauflöslich. Halte mich in diesem Glauben, so kann auch ich versöhnlich, getröstet und zuversichtlich leben. Lenke mit deinem Geist die politisch Verantwortlichen, dass sie den Frieden bewahren.  Amen

Herzliche Grüße und eine gute neue Woche!

Hans Löhr 
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