Losung: Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet. Psalm 8,3
Lehrtext: Als die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die Jesus tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Matthäus 21,15-16
Liebe Leserin, lieber Leser,
»Kinder- und Narrenmund tut
Wahrheit kund«, sagt der Volksmund. Kinder denken bei dem, was sie
sagen, in der Regel nicht taktisch. Sie sind eher unverblümt und nicht berechnend. Sie fragen sich nicht zuvor:
‚Was könnte mir schaden, was mir nützen, was kann ich sagen, was verschweige
ich lieber ...?‘
Sie spürten damals intuitiv: Dieser Jesus ist unser Freund,
er nimmt uns für voll, er geht auf uns zu, nimmt sich für uns Zeit, ohne dass
wir dafür vorher etwas tun müssen (Markus 10). Wenn uns einer hilft, dann er: „Hosianna!“ (= "Hilf du uns")
Das entrüstet die Erwachsenen, die sich so wichtig und
bedeutend vorkommen, die bereit sind, in ihren Kriegen notfalls die Kinder des eigenen Volkes zu
opfern für den „Ruhm“ ihres Landes, für den Erhalt der eigenen Macht, für
Patriotismus und Nationalismus, für ihre offenen und geheimen Interessen, damit
der Feind bekämpft, besiegt und die eigene Macht gefestigt werde.
Was rechtfertigt den Tod von Kindern?
Ist das den Tod so vieler
Kinder in so vielen Kriegen in Vergangenheit und Gegenwart wert? Würden die
Toten insgesamt, wenn sie denn könnten, sagen: „Ja, für die Freiheit unseres
Landes und die Interessen der Mächtigen sind wir gern den Heldentod gestorben“?
Und worin genau bestand und besteht jeweils die Freiheit, die die Fortsetzung
der Kriege mit immer mehr Waffen rechtfertigt und gleichzeitig den Tod von
immer mehr Kindern und Erwachsenen? Wenn schon die Väter kein Einsehen haben,
dann doch wenigstens die Mütter. Wenn
wir schon mit uns selbst kein Erbarmen haben, dann wenigstens mit unseren
Kindern.
Die Kinder in Jerusalem damals spürten offenbar, wer wirklich
auf ihrer Seite ist, wer ihnen wirklich hilft. Deshalb riefen sie Jesus zu: »Hosianna,
hilf du uns. Sei du unser König« (Lehrtext), der du nicht schwer bewaffnet auf einem Schlachtross in
Jerusalem einziehst, sondern auf einem Esel, unbewaffnet, gewaltlos und arm!
40 Jahre später haben die Erwachsenen in Jerusalem das Land,
die Stadt, den Tempel und die eigenen Kinder mit in den Untergang gerissenen.
Man wollte durch Waffengewalt von der Militärdiktatur der Römer frei werden.
Stattdessen waren zahllose Menschen vertrieben, verstümmelt und tot. Das vorausahnend
hat Jesus die Tränen in die Augen getrieben. Er weint noch heute.
Gebet: Herr, es ist zum Verzweifeln. Wir Menschen lernen einfach nicht aus unseren Fehlern. Wir vergelten Böses mit Bösem und verhalten uns genauso wie in der Steinzeit. Dabei bist du doch unser Friede. Du hast uns neben Gottvertrauen auch die Vernunft gegeben, dass wir ohne negative Gefühle abwägen, was dem Leben dient. Mehr denn je bitte ich dich: Sende uns, sende mir den Geist deines Friedens, den Geist der Versöhnung und Vergebung, den Geist der Nächsten- und der Feindesliebe. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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