Montag, 11. Oktober 2010

Einsam und gemeinsam hl

A. Losung: Gott, wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel. Psalm 48,10

B. Lehrtext: Der Geheilte sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. Apostelgeschichte 3,8


Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist schon so, wir brauchen nicht nur einen zeitlichen "Ort", an dem wir zu Gott beten und an ihn denken. Wir brauchen nicht nur eine bestimmte Tageszeit, an der wir das möglichst regelmäßig tun. Wir brauchen auch einen "räumlichen" Ort, zum Beispiel unser Bett oder eine bestimmte Ecke in unserer Wohnung. Je mehr wir beim Beten eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort aufsuchen, je regelmäßiger wir das tun, desto inniger wird unsere Beziehung zu Gott. Diese Erfahrung ist uralt und hat sich zum Beispiel im Klosterleben niedergeschlagen, wo es seit 1700 Jahren regelmäßige Gebete während des Tages gibt.
Doch das Gebet im "stillen Kämmerlein" kann nicht das Gebet und das Gedenken an Gott in der Gemeinschaft der Gläubigen ersetzen. Seit tausenden von Jahren versammeln sich Menschen in Tempeln, Synagogen, Kirchen und Kapellen, um sich gemeinsam ihres Glaubens zu vergewissern, gemeinsam Gott zu loben und von ihm zu hören.
In Burgoberbach haben wir die Besonderheit, dass eine Schul-Aula für kurze Zeit zum Gottesdienstraum wird, wo das alles geschieht. Vorher und nachher ist da nur Schule mit allem, was zu einer Schule gehört, mit Kindern und Lehrern, mit Klassenzimmern, Tafeln und Schulbänken.
Aber alle 14 Tage ereignet sich dort für für eine gute Stunde etwas Besonderes: Da kommen Menschen aus der ganzen Region und feiern miteinander Gottesdienst in einer guten Atmosphäre. Und sie kommen, weil sie in ihrem Leben Gottes Güte erfahren haben und ihm jetzt dafür danken möchten. Sie kommen, weil sie krank waren und wieder gesund geworden sind und Gott dafür loben möchten. Sie kommen weil ihre Partnerschaft oder Ehe wieder heil geworden ist. Weil die Beziehungen in der Familie wieder funktionieren. Oder auch, weil das alles eben nicht so ist und sie darum dringend Gottes Beistand und Kraft brauchen, damit sie die Durststrecken des Lebens überwinden können.
Doch, es ist gut allein zu beten, allein in der Bibel zu lesen und dabei über Gott nachzudenken und die Rolle, die er in Ihrem / Deinem Leben spielt. Aber es ersetzt nicht das Erlebnis der Gemeinschaft. Und darum freuen meine Frau und ich uns, wenn wir Sie / Dich das nächste Mal wieder zum Gottesdienst in unseren Kirchen oder zum Lichtblick in der Aula der Schule in Burgoberbach begrüßen dürfen. Er wird Ihnen / Dir gut tun.

Herzliche Grüße und Gottes Segen für die neue Woche!

Hans Löhr

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