Losung: Der Geist Gottes, des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. (Jes. 61,1)
Lehrtext: Wir sind mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist
von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters auch wir in einem neuen Leben wandeln. (Röm 6,4)
Lehrtext: Wir sind mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist
von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters auch wir in einem neuen Leben wandeln. (Röm 6,4)
Liebe Leserinnen und Leser,
vor ein paar Jahren habe ich meine Semesterferien in Bolivien verbracht. Drei Monate lang habe ich dort geholfen, ein großes ökumenisches Jugendtreffen vorzubereiten. Dabei habe ich viele Gemeinden besucht, um Jugendliche einzuladen. In einer dieser Gemeinden habe ich an einer Tauffeier teilgenommen. Diese fand aber nicht – wie erwartet – in einer Kirche um den Taufstein herum statt, sondern in einem öffentlichen Schwimmbad. Der normale Betrieb wurde deswegen nicht eingestellt, nur die planschenden Kinder mussten an den Rand schwimmen um etwas Platz zu machen. Die Täuflinge wurden in das chlorige Wasser geführt und dort vom Pfarrer dreimal untergetaucht. Während die am Beckenrand versammelte Gemeinde begeistert „Jesus lebt!“ sang, dudelte im Hintergrund typische Schwimmbadmusik und die neugierigen Besucher in ihren Badesachen bildeten schon rein äußerlich einen deutlichen Gegensatz zu den ganz in weiß gekleideten neu Getauften.
So ungewohnt diese Taufe auch war, sie hat sich tief in mein Gedächtnis eingegraben. Noch immer sind es diese Bilder aus Bolivien, die ich zuerst mit dem Thema Taufe in Verbindung bringe.
Mitten in einer ganz alltäglichen Situation wird plötzlich Gottes Wirken sichtbar. Unser alltägliches normales Leben scheint einfach ungeachtet dessen weiterzugehen – und dennoch hat sich das Leben der Täuflinge grundlegend geändert: Der Geist Gottes, des HERRN, kam über sie!
Wie viele andere war ich, als ich getauft wurde, so klein, dass ich keinerlei Erinnerung daran habe. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, nicht getauft zu sein, was in dem Moment passiert, in dem der Pfarrer mir Wasser über den Kopf hat laufen lassen und mich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft hat. Geschweige denn, ob es sich wirklich wie sterben und auferstehen anfühlt – auch wenn ich das eher nicht glaube.
Aber ich glaube, dass sich durch die Taufe das Vorzeichen vor meinem Leben geändert hat. Gott hat mich bei meinem Namen gerufen, ich bin sein. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass mein Leben in den meisten Momenten genauso unspektakulär und alltäglich verläuft, wie bei anderen Menschen auch. Aber ich vertraue darauf, dass der Geist Gottes auf mir ist und mich befähigt, jetzt schon ein neues Leben zu führen, mitten im Alltag.
Ihre Jana Menke, Theologiestudentin
(zur Zeit Gemeindepraktikantin bei Pfarrerin Elfriede Bezold-Löhr)
(zur Zeit Gemeindepraktikantin bei Pfarrerin Elfriede Bezold-Löhr)
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