Losung: Um deines Namens willen verwirf uns nicht! Lass den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden!
Jeremia 14,21
Lehrtext: Dein Name werde geheiligt.
Matthäus 6,9
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde,
wie eine unerträgliche Ironie kommt mir beim ersten Lesen die Losung für den heutigen Tag vor: "Ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um Jerusalem her sein." (Altes Testament, Buch des Propheten Sacharja, Kapitel 2, Vers 9) Wer gegenwärtig Nachrichten sieht oder hört, erfährt von Detonationen und Bränden in japanischen Fabriken und Atomkraftwerken in einem Ausmaß, das Angst macht. Und dann dieser Bibelvers ...
Wir müssen den Losungsvers im Zusammenhang hören, um ihn zu verstehen. Es geht um eine neue Zukunft für die Stadt Jerusalem, Sinnbild für den Ort, wo Gott mit uns Menschen zusammen sein möchte. Dieser Ort, so sieht es der Prophet Sacharia in einer Vision (in inneren Bildern), wird eines Tages überhaupt keine Schutzmauern mehr brauchen. Denn Gott selber wird die Schutzmauer um die Stadt darstellen und in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit dort mit den Menschen zusammen sein. Er selber wird sie beschützen! Nun liest sich dieses Bild ganz anders - und wird zu einer Sehnsucht angesichts Hundertausender Menschen, die in diesen Stunden und Tagen schutzlos Nachbeben, Schlammlawinen und radioaktiver Verseuchung ausgesetzt sind.
Unglaubliches gegenwärtiges Elend einerseits und die Versprechen Gottes gegenüber uns Menschen andererseits scheinen jedoch unvereinbar nebeneinander zu stehen. Aber in der Bibel steht immer wieder ein deutlicher Hinweis, den wir (auch ich!) zu gerne überlesen, weil er schwer zu ertragen ist: Wir leben in einer Welt, die noch nicht erlöst ist. Warum es Leid und Not und Vernichtung gibt, wird nicht erklärt. Aber dass es so ist, steht außer Zweifel. Jesus sagt es hart und deutlich zu Petrus, als er ihn zum 'Gründungsmitglied' seiner Kirche beruft: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen." (Evanglium des Matthäus, Kapitel 16, Vers 18)
Ihre / Eure Elfriede Bezold-Löhr
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