Brief statt Briefträger hl

Losung: Versammle mir das Volk, dass sie meine Worte hören und so mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden und ihre Kinder lehren. 5.Mose 4,10

Lehrtext: Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt. 2.Timotheus 2,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielleicht fühlen Sie /vielleicht fühlst du dich durch das heutige Losungswort und den dazugehörigen Lehrtext nicht angesprochen. Gibt es nicht an deiner Stelle Pfarrer und Prediger, die die Aufgabe haben, zu Gottesdiensten einzuladen und die Bibel für die Menschen von heute zeitgemäß auszulegen?

Ja, vordergründig ist das so. Und trotzdem wirst auch du gebraucht, Gottes Liebe bekannt zu machen. Vielleicht denkst du jetzt: „Ich kann doch gar nicht predigen und ich will es auch nicht.“ Darum geht's auch nicht. Es geht darum, was einmal jemand gesagt hat, dessen Namen ich vergessen habe: „Wir haben fünf Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Die ersten vier stehen in der Bibel und werden kaum gelesen. Das fünfte Evangelium bist du. Dich lesen die Leute. Durch dich, durch die Art und Weise, wie du dich verhältst erfahren sie, was es heißt, an Gott zu glauben.“ Und Theo Sundermeier schreibt: „Christen sind Briefe, nicht Briefträger des Evangeliums.“ Menschen schauen auf uns und „lesen“ uns. Das muss dir nicht Druck machen. Du sollst ja kein anderer sein als sonst. Führe du dein normales Leben. Bemühe dich, anständig und ehrlich zu sein, hilfsbereit und verständnisvoll. Das können Nichtchristen auch. Aber von uns Christen wird es erwartet – zurecht.

Gebet: Herr, ich bin immer wieder verwundert, dass du so fehlbare und schwache Menschen wie mich in deinen Dienst nimmst, um  dich bekannt zu machen. Du weißt ja, dass ich nicht perfekt bin und es auch nie sein werde. Aber vielleicht zeigst du ja gerade an denen, die mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten zu kämpfen haben, dass du barmherzig und gnädig bist.  Danke, Jesus, dass ich Gott in dir nicht fürchten muss, sondern lieben darf.  Ich will ich mir Mühe geben, dich nicht zu enttäuschen. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr