Losung: Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte? Hiob 31,4
Lehrtext: Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder
seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder
böse. 2.Korinther 5,10
Damals, liebe Leserin, lieber Leser, war es Gott. Heute sind
es die Überwachungskameras, die meine Wege sehen und die elektronischen
Schrittzähler, die angeben, wie viele Schritte ich gemacht habe. Damals hat man
noch mit dem Jüngsten Gericht gerechnet, das auf jeden Menschen nach seinem
Erdenleben wartet. Heute zittern Menschen vor der Jury „Deutschland sucht den
Superstar”. Damals glaubte man, dass man in Gottes Gegenwart lebt, dass er alle
Zeit da ist, ganz gleich, wo man sich selbst befindet. Heute lebt man in
der Gegenwart seines Smartphones, ohne das sich viele nicht mehr aus dem Haus
trauen, weil man ständig für andere erreichbar sein möchte oder muss.
Damals – heute. Aber was heute ist, ist morgen
Vergangenheit. Und was damals war ist auch morgen noch Wirklichkeit. Wer weiß
schon, mit welchen elektronischen Geräten wir morgen leben werden. Aber ich
glaube, was die Bibel sagt, dass Gott in Jesus Christus derselbe ist gestern,
heute und morgen.
Es bleibt dabei: Gott sieht meine Wege. Und deshalb wird er
mich nicht ins Verderben laufen lassen, sondern meine Schritte lenken und mich
»auf rechter Straße führen«.
Und es bleibt dabei: Jesus Christus »wird wiederkommen, zu
richten die Lebenden und die Toten«. Doch er kommt nicht, um uns hinzurichten,
sondern aufzurichten aus unseren Niederlagen und aus unserer Schuld. Das
entbindet mich nicht davon, jetzt schon Gutes zu tun soweit es in meinen
Kräften steht. Aber ich darf auch darauf vertrauen, dass er mir mein Versagen
vergibt.
Wir haben einen barmherzigen Gott, damals, heute und in
Zukunft.
Gebet: Ja, mein Vater
im Himmel, du kennst alle meine Wege, ich aber weiß nicht, wie es morgen
weitergehen wird. Dir vertraue ich mein Leben an, weil du den Weg für mich
weißt. Darum leite du mich durch alle Höhen und Tiefen meines Lebens, bis ich
endlich bei dir angekommen bin. Amen
Hans Löhr
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