Losung: Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich
nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen. Jesaja 55,5
Lehrtext: Paulus schreibt: Ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit
großem Zittern; und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit
überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und
der Kraft. 1.Korinther 2,3-4
Liebe Leserin, lieber Leser,
nein, Heiden sind sie nicht, die Männer und Frauen, die
plötzlich in unserem Lichtblick-Gottesdienst in der Schulaula auftauchen.
Obwohl sie zuvor lange nichts mehr von Glaube und Gottesdienst wissen wollten.
Meine Frau und ich haben sie vorher nicht gekannt, und sie uns auch nicht. Oft
ist es der Partner oder die Partnerin, der den andern zu einem Besuch
überredet: „Komm halt mal mit. Ich glaub, dieser neue Gottesdienst wird dir gut
tun …” Mancher bleibt danach wieder weg. Auch der Lichtblick hat ihm / ihr dann
nichts gebracht. Aber manche kommen wieder.
Neulich sagte mir eine Frau: „Ich hab lang gebraucht, bis
ich meinen Mann soweit hatte, dass er mal mitgegangen ist. Und jetzt ist er die
treibende Kraft wenn es darum geht, am Sonntag in den Lichtblick zu gehen.” Und
das ist kein Einzelfall. Das Schöne ist, dass sich das alles ganz ohne mein
Zutun oder das meiner Frau abspielt. Es geschieht einfach - wie es in der
Losung heißt – „um des Herrn willen“.
Auch Paulus schreibt im Lehrtext, dass nicht er es ist, der
durch seine Redekunst andere für den Glauben an Jesus Christus überzeugen
könnte. Mit dem Reden war es bei Paulus ohnehin nicht so weit her. Im
Briefeschreiben war er viel besser. Aber er hat die Erfahrung gemacht, dass
Gott auch unsere Unzulänglichkeiten in seinen Dienst nimmt und seinen Geist
dazu gibt. Und dann geschehen damals wie heute kleine und große Wunder wie das,
welches ich eingangs beschrieben habe.
Um glauben zu können, braucht es weder besondere Bildung
noch Geschick. Da hilft oft schon die einfache Bitte des Hauptmanns von
Kapernaum: »Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben«. Aber ein bisschen
Einsatz, etwas Disziplin, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft,
Bibelauslegungen wie diese hier nicht nur zu lesen, sondern auch im Hinblick
aufs eigene Leben zu überdenken, wären ebenfalls hilfreich.
Gebet: Herr, ich hab
dir lange Zeit zu wenig zugetraut. Ich meinte, dass so viel an mir läge, wenn
es darum geht, andere für dich zu gewinnen. Aber nun sehe ich es anders. Ich
tue, was ich kann und zu allem anderen musst du deinen Segen geben. Danke, dass
ich erleben darf, wie immer wieder Dinge geschehen, die ich nicht für möglich
gehalten hätte. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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