Losung: Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet. Jesaja 61,10
Lehrtext: Jesus spricht: Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Lukas 6,21
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Was soll ich bloß anziehen? Ich kann mich doch nicht in diesem Kleid blicken lassen.“ So denken in diesem Augenblick zahllose Frauen, die rund um den Globus vor dem Kleiderschrank stehen. Bei manchen Männern klingeln dann die Alarmglocken, weil sich solche Gedanken oft in höheren Ausgaben niederschlagen. Und wenn man dann noch eine Einladung bei einer hochgestellten Persönlichkeit hat, vielleicht sogar bei der Kanzlerin, wird es erst recht teuer. Man will sich ja nicht lumpen lassen.
Und was ist, wenn Gott dich einlädt? Und er lädt dich zu sich ein, jeden Tag aufs Neue. Er lädt dich ein, in seiner Welt mit ihm zu leben. Und das ist keine jenseitige Welt, sondern die, für die er dich geschaffen hat und in der du dich gerade befindest. Also, was willst du da anziehen? Wie willst du vor ihm erscheinen?
Ich denke, weder du noch ich haben eine Chance, eine angemessene Kleidung zu finden. Was auch immer wir uns anziehen, vor ihm wirkt es schäbig, fleckig und deplatziert. Aber er nimmt uns die Frage vor dem Kleiderschrank ab und zieht uns das Kleid an, das er uns schenkt. „Kleider des Heils“ sagt die Losung dazu, also Kleider, in denen wir uns vor ihm blicken lassen können, ohne uns schämen zu müssen. Kleider, die so kostbar sind, dass wir sie nicht bezahlen können geschweige denn selbst nähen. Wenn das mal kein Grund ist, sich zu freuen! Ja, von Gott bin ich immer gut angezogen. Da kann ich mich blicken lassen, nicht nur bei ihm, sondern auch bei den Leuten. Denn im Anzug des Gottvertrauens und im Mantel meiner Menschenwürde (= Gerechtigkeit) mache ich immer Bella Figura, wie der Italiener sagt, eine gute Figur.
Im Lehrtext geht es noch um etwas anderes, um Ermutigung und Trost. Jesus sagt zu den bettelarmen Leuten, zu denen er sich in besonderer Weise hingezogen fühlte: „Euer Hunger jetzt ist nicht das Letzte. Und auch eure Tränen sind nicht das Letzte. Das alles ist nur ein Vorletztes. Denn ihr sollt satt werden und fröhlich sein für immer. Das müsst ihr euch nicht verdienen. Dafür werde ich sorgen.“ Und damit das schon jetzt beginnen kann, braucht er auch dich und mich, Menschen, die ein Herz für die Armen haben, ein Gefühl für Gerechtigkeit und eine offene Hand.
Gebet: Herr, in deinen Kleidern fühle ich mich gut. Da sieht man, dass ich zu dir gehöre. Da kann ich mich in jeder Lebenslage blicken lassen. Denn ich trage die Kleider eines Siegers und nicht die eines Verlierers. Eines Geliebten und nicht die eines Verschmähten. Eines Menschen mit Herz und nicht die eines kalten Geizhals'. So will ich mich der Kleider würdig erweisen, die du mir schenkst. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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