Losung: Gott, wir haben mit unsern Ohren gehört, unsre Väter haben's uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten, vor alters. Psalm 44,2
Lehrtext: Was soll ich noch mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich erzählen sollte von Gideon und Barak und Simson und Jeftah und David und Samuel und den Propheten. Diese haben durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit geübt, Verheißungen erlangt, Löwen den Rachen gestopft, des Feuers Kraft gelöscht, sind der Schärfe des Schwerts entronnen, aus der Schwachheit zu Kräften gekommen. Hebräer 11,32-34
Liebe Leserin, lieber Leser,
mein Glaube braucht Geschichten.
In erster Linie biblische Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament. Aber auch Geschichten von Menschen in Vergangenheit und Gegenwart, die von ihrem Glauben erzählen, von dem, was sie mit Gott erlebt haben. Und wie ein roter Faden zieht sich durch die meisten dieser Geschichten, wie Menschen »durch den Glauben aus der Schwachheit zu Kräften gekommen« sind (Lehrtext).
Ich kann mir meinen Glauben nicht selbst ausdenken und will das auch gar nicht. Ich brauche glaubwürdige Zeugen, Menschen, denen ich abnehmen kann, dass sie nicht umsonst geglaubt haben.
Mein Glaube braucht Erfahrung.
Ich achte darauf, was andere mit Gott erfahren haben und was ich selbst. Ich denke daran, dass ich mein ganzes bisheriges Leben nicht umsonst geglaubt habe, sondern dass mir der Glaube immer wieder Lebensmut, Energie, Trost und Orientierung gegeben hat.
Ich weiß aber auch, dass das nicht automatisch so bleibt, sondern dass der Glaube jeden Tag neu gelebt sein will, am besten indem ich einigermaßen regelmäßig bete und immer wieder über Worte und Geschichten aus der Bibel nachdenke. So sehe ich meine Welt und mein Leben im Licht der guten Nachricht von Gott.
Mein Glaube braucht Nachhaltigkeit.
Sie trägt dazu bei, dass ich mich von Gott geliebt und geborgen weiß, auch wenn ich nicht an ihn denke. So wie tief in mir auch die Gewissheit verankert war, dass mich meine Eltern geliebt haben, auch wenn ich als Erwachsener nicht mehr so oft Kontakt mit ihnen haben konnte. Als sie dann kurz hintereinander gestorben sind, hat mich gerade auch das traurig gemacht, dass ich von ihnen jetzt nicht mehr geliebt werden konnte.
Gott aber lebt. Auf ihn kann ich vertrauen. Dieser Glaube gibt mir innere Stabilität und Sicherheit; gibt mir Rückhalt, wenn ich mich den Herausforderungen meines Lebens stelle. Diesen Glauben stelle ich für mich nicht mehr infrage. Dafür ist er mir zu wertvoll geworden.
Mein Glaube braucht Geschichten.
Sie sind wie Wasser für Pflanzen. Ohne die Glaubensgeschichten der Bibel und anderer Menschen würde er verdorren. Ich lebe von dem, was in der Bibel von Jesus erzählt wird und was er selbst erzählt wie die Geschichte vom „Verlorenen Sohn“ (Lukas 15, 11-32). Ich lebe davon, dass mir darin Gottes große Menschenliebe begegnet. Das berührt mich. Das prägt mich. Das hält mich.
Gebet: Herr, ich danke dir dafür, was andere mir von dir erzählen, für ihren Glauben und die gute Nachricht von deiner Menschenliebe, die sie weitergegeben haben. Ich danke dir, dass ich dadurch selbst zum Glauben gekommen bin und nun schon so viele Jahre im Vertrauen auf dich mein Leben führen kann. Erhalte mir meinen Glauben auch in Zukunft und schenke auch anderen die Möglichkeit, auf dich zu vertrauen.
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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