Losung: Es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust. 5.Mose 30,14
Lehrtext: Die Menge fragte Johannes und sprach: Was sollen wir denn tun? Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. Lukas 3,10-11
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Bei uns lügt man nicht!“. Das sagt die Oma zu ihrem zehnjährigen Enkel, der den Pflanzenkübel mit dem Blumen vor dem Haus umgeworfen und das dann auch noch abgestritten hat. „Bei uns“, damit meint sie, in unserer Familie, zu der auch du gehörst. Denn wer zu uns gehört, hält sich an bestimmte Werte egal, was andere sagen oder tun.
Der Enkel hat gelernt: Ich gehöre ganz selbstverständlich zur Familie. Dazu muss ich nicht erst die Wahrheit sagen. Das ist keine Bedingung. Aber wenn ich lüge, stelle ich mich selbst außerhalb dieser Gemeinschaft. Und noch etwas hat er gelernt: Nicht das, was mir passiert ist, ist das Hauptproblem, sondern wie ich damit umgehe. Freilich freut sich die Oma nicht, wenn der Pflanzenkübel kaputt ist. Sie schimpft vielleicht mal kurz. Aber dann ist alles wieder gut. Doch wenn ich lüge, habe ich ein größeres Problem. Dann setze ich ihr Vertrauen in mich aufs Spiel.
Ich gehöre ganz selbstverständlich zu Gottes Familie sowie du auch. Dazu muss ich nicht erst etwas tun. Aber wer dazugehört, hält sich an bestimmte Werte, egal, was andere sagen oder tun. Der ist mit Menschen, die in Not sind, mitfühlend. Zeigt sich hilfsbereit und zugänglich (Lehrtext). Fragt nicht in erster Linie: „Was hab ich davon?“, sondern: „Wo werde ich gebraucht?“ Denn „bei uns“, in Gottes Familie, herrscht eine Kultur der Freundlichkeit und Solidarität. Da nimmt man sich für einander Zeit. Da ist man mit einander und mit anderen barmherzig. Da lässt man auch die mitkommen, die anderswo abgehängt werden.
Gebet: Herr, es ist mir eine Ehre, dass ich zu dir gehöre. Und so soll es für mich auch eine Selbstverständlichkeit sein, so für andere da zu sein, wie auch du für mich da bist. Du weißt, dass ich immer wieder hinter dem Anspruch, den ich an mich selbst habe, zurückbleibe. Aber ich weiß auch, dass mir mit deiner Hilfe viel möglich ist. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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