Losung: Der Welt Grundfesten sind des HERRN, und er hat die Erde darauf gesetzt. 1.Samuel 2,8
Lehrtext: Gott hat den Sohn eingesetzt zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort. Hebräer 1,2-3
Liebe Leserin, lieber Leser
ha, erwischt. An der Losung sieht man doch, dass die Bibel nicht recht hat. Jedes Kind weiß, dass die Erde kein Fundament hat, auf dem sie ruht, sondern von der Schwerkraft der Sonne in ihrer Bahn gehalten wird und mit 108000 km/h um die Sonne rast.
Na gut, wer so denkt, soll die Bibel wieder zuschlagen und sich von Goethes Mephisto (Teufel) im Buch Faust sagen lassen: »Original, fahr hin in deiner Pracht! – Wie würde dich die Einsicht kränken.« (Faust II, Kapitel 20)
Na gut, wer so denkt, soll die Bibel wieder zuschlagen und sich von Goethes Mephisto (Teufel) im Buch Faust sagen lassen: »Original, fahr hin in deiner Pracht! – Wie würde dich die Einsicht kränken.« (Faust II, Kapitel 20)
Zugegeben, Hanna, aus deren Gebet die heutige Losung stammt, konnte zu ihrer Zeit nicht wissen, was wir heute wissen können. Aber ist deswegen das, was sie sagt, falsch? Überglücklich dankt sie Gott, dass er ihr den Samuel geschenkt hat, den sie von ihm erbeten hatte. Überglücklich dankt sie ihm, dem Schöpfer der Welt. Aus Sicht des Glaubens hat Hanna damit natürlich recht. Hätte sie nicht geglaubt, hätte sie Gott auch nicht um ein Kind bitten können, wäre sie womöglich auch nicht schwanger geworden. Denn auch in dieser Hinsicht wirken Leib und Seele erstaunlich zusammen.
Aus Sicht des Glaubens hat sie aber auch mit dem, was im Losungswort steht, recht. Nein, die Erde steht nicht unbeweglich und unverrückbar im Mittelpunkt des Universums. Nein, sie ist auch nicht im Wortsinn auf ein festes Fundament gegründet. Aber im übertragenen Sinne schon. Mag die Erde auch durch die Teleskope der Astronomen betrachtet ein unbedeutendes Staubkörnchen an einem unbedeutenden Ort im riesigen Universum sein. Für Gott ist sie der Mittelpunkt seines Interesses, das Werk seiner Liebe, gemacht durch seinen Sohn (Lehrtext). Und du bist sein Augenstern. Sie ruht nicht auf Pfeilern, die in die Unterwelt hinabreichen. Aber sie ist gegründet auf Gottes Wort, durch das er Himmel und Erde gemacht hat. Das gibt ihr mehr Halt als alle Fundamente und Naturgesetze dieser Welt. Der Lehrtext sagt das noch präziser: »Jesus Christus ist ganz und gar Gottes Ebenbild. Sein Wort ist die Kraft, die das Weltall zusammenhält.« (Übersetzung: HFA)
Und was fange ich jetzt damit an? Ich finde, es macht schon einen Unterschied, ob ich glaube, dass das Universum und mit ihm die Erde und auch ich aus purem Zufall entstanden sind. Ob das vielleicht das Werk irgendeiner Macht ist, deren Absicht ich nicht kenne. – Oder ob ich glaube, dass ein gütiger und liebender Gott das alles geschaffen hat, der mir sein Wesen in Jesus Christus zeigt. Bin ich ein Zufallsprodukt, ist alles nur Zufall. Dann könnte alles, was ist, auch ganz anders sein. Was hat es dann für einen Wert? Was hat es dann für einen Sinn? Oder herrscht sogar über und in allem eine dunkle Macht? Wie soll ich mich dann zu ihr verhalten? Muss ich dann nicht Angst vor ihr haben und ihr Opfer bringen, um sie gnädig zu stimmen?
Gott sei Dank ist es anders. Gott sei Dank lebe ich in einer Welt, die von ihm gesegnet ist. Gott sei Dank bin ich sein Geschöpf, von ihm gewollt, von ihm behütet, von ihm geliebt. Das ‚stärkt mir den Rücken‘. Das macht mir Mut zum Leben. Das gibt mir die Freiheit, mich vertrauensvoll anderen Menschen zuzuwenden, statt mich misstrauisch von ihnen zurückzuziehen. Diese Welt gehört Gott und nicht dem Teufel. Sie ist aus Liebe gemacht und nicht aus Zufall entstanden. Sie ist gesegnet und nicht verflucht. In diesem Glauben schaue ich sie mit anderen Augen an als viele sonst diese Welt anschauen. In diesem Glauben sehe ich auch mich anders. In diesem Glauben ist das Leben – trotz allem – lebenswert.
Gebet: Herr, die Physiker sagen, dass alle Materie durch die Schwerkraft gehalten wird. Doch du hältst auch die Physiker und die Materie und die Schwerkraft in deiner Hand. Du bist es, der auch meiner Seele Halt gibt. Deine Kraft ist stärker als alle Schwerkraft. Deine Kraft ist die Liebe, mit der du alles hältst und trägst - auch mich. Danke.
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen