Mittwoch, 15. November 2017

Was ist dein Gott? hl

LosungEuer Herz sei ungeteilt bei dem HERRN, unserm Gott. 1.Könige 8,61

LehrtextWer dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 1.Korinther 6,17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

was ist dein Gott? Das, woran dein Herz hängt, schreibt Martin Luther in seinem Großen Katechismus. Nun, mein Herz hängt auch an meiner jüngsten Enkeltochter. Deshalb ist sie aber nicht mein Gott. Darum möchte ich sagen: ‚Mein Gott ist, worauf ich bedingungslos und ganz und gar vertraue.‘ Das kann schon mal nicht sein, was in dieser Welt und Zeit ist und genauso unvollkommen und vergänglich wie ich es bin. Das kann kein anderer Mensch sein und nicht Geld und Besitz und erst recht nicht ich selbst. Zu alledem kann ich nur ein begrenztes Vertrauen haben. 
     Also ist doch Gott mein Gott? Ja schon. Aber vertraue ich ihm wirklich bedingungslos? Vertraue ich ihm ganz und gar? Ich bin mir da nicht so sicher. Ich weiß doch, dass ich kein so großer Glaubensheld bin. Im Augenblick - ja da kann ich sagen „mein Herz hängt an ihm“. Das kostet mich nichts. Deswegen werde ich nicht verfolgt oder anderweitig benachteiligt. Und außerdem geht's mir zur Zeit ganz gut, da kann ich freilich uneingeschränkt sagen „ich hänge an ihm“. Aber wenn sich die Zeiten ändern? Wenn die Winde rauer wehen, mir ins Gesicht?
     Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht auf ein stolzes Bekenntnis zu Gott festnageln lassen. Aber er hat sich in Jesus zu mir bekannt und sich darauf festnageln lassen im wahrsten Sinn des Wortes. Er hat sein Herz ungeteilt bei mir (vergleiche Losung). Er hängt an mir mehr noch als ich an meinen Kindern. Doch er ist nicht eines Geistes mit mir (vergleiche Lehrtext). Sein Geist ist nicht wankelmütig, sondern treu. Sein Geist wird nicht getrübt durch Enttäuschung, Zorn oder Schuld. Sein Geist ist hell und klar:

Gebet:
Du bist ein Geist der Freuden,
Von Trauern hältst du nichts,
Erleuchtest uns im Leiden
Mit deines Trostes Licht.
Ach ja, wie manches Mal
Hast du mit süßen Worten
Mir aufgetan die Pforten
Zum goldnen Freudensaal.

Du bist ein Geist der Liebe,
Ein Freund der Freundlichkeit,
Willst nicht, dass uns betrübe
Zorn, Zank, Hass, Neid und Streit.
Der Feindschaft bist du feind,
Willst, dass durch Liebesflammen
Sich wieder tun zusammen,
Die voller Zwietracht seind. (Paul Gerhardt, 1653)

Herzliche Grüße

Hans Löhr

Martin Luther hat es so gesagt: »Einen Gott haben«, so schreibt er zum ersten Gebot, »heißet etwas haben, darauf das Herz gänzlich vertraut.« Denn dieses «Gebot fordert: das ganze Herz des Menschen und alle Zuversicht auf Gott allein zu setzen und auf niemand anders.«

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