Samstag, 29. August 2020

Glaube und Dankbarkeit hl

Losung: Hiskia wurde todkrank; und er betete zum HERRN. Der redete mit ihm und gab ihm ein Wunderzeichen. Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm geschehen war; denn sein Herz überhob sich. 2.Chronik 32,24-25 

Lehrtext: Einer unter ihnen, ein Mann aus Samaria, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Lukas 17,15-16 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Hiskia ist einer der wenigen judäischen Könige gewesen, die in der Bibel gut wegkommen. Aber auch er ist in den Augen derer, die die biblischen Schriften verfasst haben, nicht fehlerfrei. Zweimal hatte ihm Gott geholfen. Einmal gegen Sanherib, den König der Assyrer, und einmal, als er todkrank war. Und so heißt es in der Bibel: »Doch anstatt Gott zu danken und ihm seine Wohltat zu erwidern, wurde der König überheblich. Seinetwegen entbrannte Gottes Zorn über ganz Jerusalem und Juda. Da bereute Hiskia seinen Stolz, und gemeinsam mit den Einwohnern von Jerusalem bekannte er in aller Demut seine Schuld. Darum traf die Strafe des HERRN noch nicht zu Hiskias Lebzeiten ein

     Ehrlich gesagt, ich ärgere mich auch, wenn ich keinen Dank dafür bekomme, was ich einem anderen Gutes getan habe. Und mein außergewöhnlich hilfsbereiter Freund Horst ist zur Zeit richtig angefressen, weil er von der Hochzeitsgesellschaft, für deren Fest er stundenlang unentgeltlich gearbeitet hatte, nicht einmal ein Dankeschön bekam. Und ich kenne andere, die sich nicht nur ärgern oder die angefressen sind, sondern die so zornentbrannt sind wie es in der biblischen Geschichte heißt. Einer hat deswegen gleich seine Enkel enterbt.

     Nun, Gott hat sich jener Geschichte zufolge wieder eingekriegt und dem schuldbewussten Hiskia vergeben. Ob der Schöpfer und Herr des Universums wirklich über die Undankbarkeit eines kleinen Provinzkönigs zornig war? 

Die Undankbarkeit der Frommen und Gerechten 

     Der Lehrtext und die nachfolgenden Verse erzählen eine ähnliche Geschichte. Da sind es gleich zehn hochansteckende, leprakranke (aussätzige) Männer, die Jesus zeitverzögert geheilt hat. Neun von ihnen scheinen rechtgläubige Juden gewesen zu sein. Einer aber war ein Ausländer, ein Sektierer aus Samaria. Alle wurden nach der Begegnung mit Jesus gesund. Aber nur der samaritanische Mann kehrte um, nachdem er das gemerkt hatte. Er warf sich vor ihm auf die Erde und dankte ihm. Auch Jesus scheint sich über die Undankbarkeit der anderen neun gewundert zu haben. Aber er hat sie nicht bestraft. Er hat vielmehr zu dem Heiden (!) gesagt: »Steh auf. Dein Glaube hat dir geholfen.«

     Wieder einmal haben in den Evangelien die Frommen und Rechtgläubigen versagt. Wieder einmal war es ein nach damaligen Begriffen unreiner und ungläubiger Ausländer, der ‚richtig‘ geglaubt hatte. Und ‚richtig‘ ist bei Jesus der Glaube, der nicht mit den Formeln einer bestimmten Religion übereinstimmt, sondern sich in der Nächstenliebe (siehe Geschichte vom barmherzigen Samariter. Lukas 10,25–37) und in der Dankbarkeit zeigt. Das Glaubensbekenntnis hersagen und die scheinbar korrekte Theologie vertreten zu können, reicht eben nicht. Nicht der Mund ist entscheidend, sondern das Herz und die Tat. 

Gebet: Herr, das wünsche ich mir, dass ich dir bis zuletzt dankbar sein kann. Nein, du brauchst meinen Dank nicht. Aber ich brauche ihn. Denn er macht mich zufrieden und stärkt meinen Glauben. Amen 

Herzliche Grüße, 

Ihr / dein Hans Löhr 

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1 Kommentar:

  1. Ja, danke für diesen guten Morgen, danke für diesen neuen Tag, danke, dass ich all meine Sorgen, auf dich werfen mag.
    Das ist ein guter Start in jeden neuen Tag.
    Gott segne uns alle. Danke dafür
    Elisabeth

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