Losung: Bringe uns, HERR, zu dir zurück, dass wir
wieder heimkommen; erneure unsre Tage wie vor alters! Klagelieder 5,21
Lehrtext: Jesus sprach: Was meint ihr? Wenn ein
Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: lässt er nicht
die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? Matthäus
18,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
da saßen sie nun an den Wasserflüssen Babylons und weinten,
die Israeliten, die man aus ihrem Land und aus Jerusalem vertrieben hatte (Psalm 137,1). Sie
sehnten sich nach ihrer Heimat wie man sich nur sehnen kann, wenn man kaum
Aussicht hat, jemals wieder dahin zu kommen. Wie sollte es auch gelingen? Was
müsste geschehen, damit sie Jerusalem wieder sähen? Was sollten sie von Gott
erbitten?
Da sprachen sie dieses eindrucksvolle Gebet aus dem heutigen
Losungswort. Nein, sie baten nicht in erster Linie darum, wieder heim zu
kommen. Sie baten Gott, dass er sie zuerst einmal zu sich zurückbringt. Sie
hatten eine Ahnung davon, dass sie Jerusalem nur dann wieder sehen würden, wenn
sie wieder in Gott daheim wären, wenn sie sich wieder bei ihm geborgen fühlen und
auf ihn alle ihre Hoffnungen setzen könnten.
Da sitzen wir nun ein jeder in seinem Leben, in einer ganz
bestimmten Situation. Und vielleicht sehnen sich auch von uns einige nach einem
Leben, in dem sie endlich einmal ankommen können, wo sie zur Ruhe kommen und zufrieden sein können. Die Bibel legt nahe,
dass dieser Weg über Gott führt. Dass auch wir unseren Frieden und unser Freude zuerst
in ihm finden.
Doch wie soll das geschehen? Von Jesus heißt es, dass er
unser guter Hirte ist und keinen, der zu ihm gehört, im Stich lässt. Ihn will
ich bitten, dass er mich sucht, wenn ich mich in diesem Leben verlaufen habe
und wieder heimbringt zu meinem Vater im Himmel, jetzt im Glauben und dann im
Schauen:
Gebet: Jesus, mein Hirte, ich sehne mich danach, in Gott zur Ruhe zu kommen und daheim zu sein, jetzt schon, in diesem Leben, aber auch dann noch, wenn es hier zuende ist. Suche mich, wenn ich mich verlaufen habe. Zeige mir den Weg Nachhause. Und wenn ich nicht die Kraft habe, ihn zu gehen, trage du mich zu ihm. Amen
Gebet: Jesus, mein Hirte, ich sehne mich danach, in Gott zur Ruhe zu kommen und daheim zu sein, jetzt schon, in diesem Leben, aber auch dann noch, wenn es hier zuende ist. Suche mich, wenn ich mich verlaufen habe. Zeige mir den Weg Nachhause. Und wenn ich nicht die Kraft habe, ihn zu gehen, trage du mich zu ihm. Amen
Hans Löhr
Altes Kinderlied nach Psalm 23 und Matthäus 18,12 ff:
Weil ich Jesu Schäflein bin
freu ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten
der mich wohl weiß zu bewirten
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt
freu ich mich nur immerhin
über meinen guten Hirten
der mich wohl weiß zu bewirten
der mich liebet, der mich kennt
und bei meinem Namen nennt
Unter seinem sanften Stab
geh ich aus und ein und hab
unaussprechlich süße Weide
dass ich keinen Mangel leide
Und sooft ich durstig bin
führt er mich zum Brunnquell hin
geh ich aus und ein und hab
unaussprechlich süße Weide
dass ich keinen Mangel leide
Und sooft ich durstig bin
führt er mich zum Brunnquell hin
Sollt ich denn nicht fröhlich sein
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werd ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß
Amen, ja mein Glück ist groß
ich beglücktes Schäfelein?
Denn nach diesen schönen Tagen
werd ich endlich heimgetragen
in des Hirten Arm und Schoß
Amen, ja mein Glück ist groß
(Marie Luise von Hayn, 1778)
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