Losung: Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Psalm 147,3
Lehrtext: Sie brachten zu Jesus alle Kranken und Besessenen. Und er half vielen
Kranken, die mit mancherlei Gebrechen beladen waren. Markus 1,32.34
Liebe Leserin, lieber Leser,
vor einigen Wochen wurde ich plötzlich am Dienstagmorgen
aus der Schule angerufen: "Holen Sie bitte umgehend Ihren Sohn ab. Er
klagt über starke Bauchschmerzen." Ich machte mich sofort auf den Weg und
da mein Sohn ganz blass war und ich die plötzlichen Schmerzen auch nicht
erklären konnte, fuhren wir kurzer Hand beim Kinderarzt vorbei. Der brauchte
wenige Minuten für seine Diagnose und wir konnten einigermaßen beruhigt nach
Hause fahren. "Wie gut, dass wir einen kompetenten Arzt in der Nähe haben,
der uns gleich geholfen hat", dachte ich noch auf dem Heimweg.
Mit den seelischen Wunden, die das Leben schlägt - ich
denke nur als Beispiel an eine enttäuschende Beziehung oder einen ganz
überraschenden Todesfall - geht es in puncto Therapie und Heilung nicht so
schnell: Das dauert oft Monate oder Jahre, bis jemand sagen kann: "Es geht
mir gut. Ich habe mich wieder gefangen." Doch ich bin sicher, dass uns
unser Glaube auch bei solchen Heilungsprozessen hilft. Denn "Gott heilt,
die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden", sagt die
heutige Losung. (Altes Testament, Psalm 147,3) Ich kann mich mit meinen Wunden
Gott anvertrauen. Er lässt mich nicht unversorgt liegen, sondern kümmert sich
um mich. Ich kann ihm als meinem 'Herzspezialisten' voll vertrauen. Das habe
ich selbst schon erfahren.
Bei Jesus - Gottes Liebe in Person - war das 'live' zu
erleben. Er hatte die Gabe, kranke Leute gesund zu machen. Das sprach sich
rasend schnell herum, auch ohne E-Mail und Handy. "Sie brachten zu
Jesus alle Kranken und Besessenen (also physisch Kranke genauso wie psychisch
Kranke). Und er half vielen Kranken, die mit mancherlei Gebrechen beladen
waren." (Neues Testament, Evangelium nach Markus 1,32.34). Da wäre ich
gerne dabei gewesen, um die Freude und das Glück in den Augen der Menschen zu
sehen, die plötzlich wieder eine Lebensperspektive hatten!
Immer wieder frage ich mich, ob Jesus diese Gabe auch an
Menschen in unserer Zeit 'vererbt' hat und wir uns einfach nicht mehr trauen,
eine solche Möglichkeit überhaupt in Erwägung zu ziehen. Doch als
'Volkskirchlerin', wie ich von meiner Herkunft eine bin, spüre ich in mir auch
eine gehörige Portion Skepsis, wenn jemand von sich behauptet, die Gabe der
Heilung zu haben. Wie geht es Ihnen, wie geht es dir damit? Dazu würde ich
wirklich gerne Ihre / eure Meinung lesen.
Gebet: Gott, ich habe
es schon erlebt, dass du mich davor bewahrt hast, an schweren Erfahrungen in
meinem Leben zu zerbrechen. Dafür bin ich dir dankbar. Ich bitte dich um diesen
Schutz auch für die Zukunft - nicht nur für mich selber, sondern für alle, die
mir am Herzen liegen. Amen.
Ihre/eure Elfriede Bezold-Löhr
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