Mittwoch, 30. April 2014

Gottes Instrumente hl

Losung: Ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit. Jeremia 3,15

Lehrtext: Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten. 1.Korinther 12,28

Liebe Leserin, lieber Leser,

was meinen Sie / was meinst du: Hat Gott uns die politischen Führer (= Hirten) in unserem Land gegeben oder haben wir sie nicht selbst gewählt? Hat Gott den Landesbischof, den Dekan und das Pfarrerehepaar Löhr eingesetzt, oder ging es nicht auch bei diesen Stellenbesetzungen ganz und gar menschlich zu? Hm, schwierige Frage, weil es darauf keine eindeutige Antwort gibt. Soviel ist zumindest klar: Manches auf dieser Erde geschieht zwar gegen seinen Willen, aber Gott kann auch auf unseren krummen Zeilen gerade schreiben. Anders gesagt, er kann auch aus dem, was wir verbockt haben oder was uns böse dünkt, Gutes machen und manche Last in Segen wandeln (EG 64,1). Er lenkt den Lauf der Zeit auch durch Schuld, Versagen und Irrtum und ist der Herr auch über mein Menschenschicksal.
Und darum, so meine ich, wirkt Gott weniger in den politischen Führern und den kirchlichen Leitungskräften als vielmehr durch sie. Alle, die in irgendeiner Weise öffentliche Verantwortung tragen genauso wie Eltern, die für ihre Kinder Verantwortung haben, sind Gottes Instrumente. Er gebraucht sie, er gebraucht uns, um durch uns seine Ziele zu erreichen. Wir Menschen mögen eigensüchtig unsere selbstgesetzten Ziele verfolgen. Letzten Endes kommt es doch so, wie er es haben will und – so glaube ich es – wie es für mich / wie es für uns alle am besten ist.
Nein, beweisen kann ich das nicht. Aber ich vertraue darauf. Und so ist es ein gutes Gefühl, wenn ich mich im Blick auf die Zukunft nicht von den Fähigkeiten, Kräften und Weisheiten der Menschen abhängig mache, sondern von Gottes Weisheit wie sie sich in Jesus gezeigt hat. In unserer Menschenwelt geht manches schief. Aber er hat die Kraft und die Möglichkeit, aus dem, was mir misslungen ist, doch noch etwas Gutes zu machen.

Gebet: Herr, es ist ein echtes Wunder, dass es trotz allem menschlichen Versagen doch auch Zeiten des Friedens und des Wohlstandes gibt, wie wir sie in unserem Land nun so lange schon erleben dürfen. Gut, dass du uns nicht unserem eigenen Schicksal überlassen hast. Gut, dass sich mit deiner Hilfe unter uns immer wieder Einsicht und Weisheit durchgesetzt haben. Auch ich möchte dir dienen. Zeige mir, wo du mich brauchen kannst. Amen

Herzliche Grüße

Hans Löhr


EG = Evang. Gesangbuch

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