Losung: Alle warten auf dich, HERR, dass du ihnen Speise gebest zur rechten
Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so
werden sie mit Gutem gesättigt. Psalm 104,27-28
Lehrtext: Gott hat sich selbst nicht unbezeugt
gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten
gegeben, hat euch ernährt und eure Herzen mit Freude erfüllt. Apostelgeschichte
14,17
Liebe Leserin, lieber Leser,
auf unserer Dorflinde bessern gerade die heimgekehrten
Störche das alte Nest aus. In unserem Garten beginnen demnächst »Amseln, Drosseln, Fink und Star…“ mit dem Brüten. In den blühenden Obstbäumen summen die Bienen.
Und wir trinken auf der Terrasse Kaffee und essen dazu Kuchen mit Rhabarber,
der bereits in unserem Garten gewachsen ist. Allerdings muss auf dem
Rhabarberkuchen unbedingt Baiser sein und nicht bloß Sträusel! Da sind wir
eigen.
Auf diesen Kuchen freuen wir uns schon den ganzen Winter
über, obwohl da vom Rhabarber im Beet noch nichts zu sehen war. Und die Vögel
bauen unverdrossen Nester und legen bereits Eier, weil sie selbstverständlich
davon ausgehen, dass sie genügend Futter für ihre Jungen finden werden. Und
auch die Bienen verlassen ihren Stock und schwärmen aus im Vertrauen darauf,
genug Blüten zu finden, wo sie Pollen sammeln können für ihre Brut: »Alle warten auf dich,
Herr, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit…«
Wer die Welt mit den Augen des Glaubens sieht, der sieht sie
so, wie es Losung und Lehrtext heute sagen. Dann habe ich allen Grund, täglich
dankbar zu sein nicht nur für die Nahrung, nicht nur für Regen und fruchtbare
Zeiten, sondern für alles Gute in meinem Leben und darum auch für mein Glück
(Lehrtext).
Ich kann natürlich die Welt auch mit anderen Augen sehen.
Dann ist es die Agrar- und Nahrungsmittelindustrie, die mich ernährt. Wem soll
ich da danken? Dem Landwirtschaftsminister? Dem Wirtschaftsminister? Und wem
danke ich für das Glück, das ich empfinde, wenn vor mir eine Lerche in den
Himmel aufsteigt und ihr Abendlied singt? Der Natur? Nein, diese Welt ist nicht
nur Natur, ist nicht nur Menschenwelt. Für mich ist sie immer auch Gottes Welt.
Und in ihr, wie es zurzeit in den kleinen Spots im Bayerischen Fernsehen heißt,
do bin i dahoam / daham / da bin ich daheim.
Gebet: Herr, manche Menschen brauchen
komplizierte Beweise, damit sie an dich glauben können. Mir genügen meine fünf
Sinne, durch die ich deine Wunder erlebe. Danke!
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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