Dienstag, 29. April 2014

Festhalten! hl

Losung: Das sei ferne von uns, dass wir uns auflehnen gegen den HERRN und uns heute von ihm abwenden. Josua 22,29

Lehrtext: Was ihr gehört habt von Anfang an, das bleibe in euch. Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet ihr auch im Sohn und im Vater bleiben. 1.Johannes 2,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

du lebst aus der Kraft Gottes des Schöpfers. Er behütet dich und erhält dich am Leben. Sein Angesicht, mit dem er dich gnädig und liebevoll anblickt und das er auf dich erhebt, wie es im Segen am Schluss des Gottesdienstes heißt, ist das Gesicht Jesu Christi. In seinem heiligen Geist ist er in dir gegenwärtig und du in ihm. – Das ist kurz und knapp die Bedeutung, die der dreieinige Gott für dich hat. Man kann das auch ein bisschen anders formulieren, aber im Großen und Ganzen ist das der Wesenskern des christlichen Glaubens. »Wenn ihr daran festhaltet«, schreibt Johannes in seinem ersten Brief (Lehrtext), »dann werdet ihr für immer mit Gott, dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus verbunden sein.« Für immer, also in diesem und in jenem Leben, in Zeit und Ewigkeit.
»Wenn ihr daran festhaltet« – das ist der entscheidende Punkt. Warum sollte ich nicht daran festhalten? Warum sollte ich mich gegen Gott auflehnen und mich von ihm abwenden (Losung)? Gibt es etwas Schöneres als einen solchen Glauben, ein solches Gottvertrauen, in dem ich geborgen sein kann, was immer auch geschieht?
Bei Lichte besehen nicht. Aber ich  lebe nun mal nicht immer im Licht. Wie an jedem Tag, so gibt es auch sonst im Leben Zwielicht und Dämmerung und schließlich auch Finsternis. Dann muss sich bewähren, was im Licht, also in meinen glaubensstarken Zeiten, kein Problem war. Dann muss sich zeigen, ob ich auch da noch an meinen Herrn festhalten kann.
Des Menschen Herz ist ein »trotzig und verzagt Ding«! Sagt Gott im biblischen Buch des Propheten Jeremia (17,9). Er weiß, dass auf mein Herz kein Verlass ist. Mal bin ich himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Mal bin ich erfüllt von Gottvertrauen und dann fühle ich mich wieder leer. Mal weiß ich Gott an meiner Seite, mal vergesse ich ihn wieder über meinen Freuden und Leiden. Ich lehne mich gar nicht bewusst gegen ihn auf noch wende ich mich willentlich von ihm ab. Ich stelle nur immer wieder fest, dass Gott mir unversehens abhanden kommt und ich mich ihm wieder neu zuwenden muss.
Die Bibel weiß das. Gott weiß das. Er kennt mein Herz und deines auch. Weil auf mein Herz kein Verlass ist, darum macht er sich in Jesus immer wieder neu auf und sucht mich wie der gute Hirte sein verlorenes Schaf. Gut, dass ich mich auf sein Herz verlassen kann.

Gebet: Herr, danke, dass du mich nicht verloren gibst, sondern mir nachgehst, mich suchst und wieder zurückbringst zu meinem Vater im Himmel. Du weißt doch und ich sage es dir jetzt noch einmal: Je weiter ich von dir weg bin, desto mehr brauche ich dich. Und wenn ich einmal aus eigener Kraft zu dir nicht zurück finde, so will ich mich doch von dir suchen und finden lassen. Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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