Losung: Sprich nicht: »Wie einer mir tut, so will ich ihm auch tun
und einem jeglichen sein Tun vergelten.« Sprüche
24,29
Lehrtext: Jesus sprach: Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden
Barmherzigkeit erlangen. Matthäus
5,7
Liebe Leserin, lieber Leser,
das ist doch schon mal was, wenn ich zu einem freundlich
bin, weil er das auch zu mir ist. Sagt doch das Sprichwort: ‚Wie man in den
Wald hineinschreit, so schreit es wieder heraus‘ (Losung). Aber bin ich, bist
du nur ein Echo? Einer, der nur reagiert
auf das, was andere tun, statt selbst zu handeln und das zu tun, was man für
richtig hält?
Ein erwachsener Mensch und erst recht ein Christ sollte sich
vom Verhalten anderer unabhängig machen und das, was recht ist, um seiner
selbst willen tun. Nur leider ist das nicht ganz so einfach. Jedenfalls nicht für
mich. Ich bin ein emotionaler Mensch. Einer, der nicht nur Gefühle hat, sondern
sie auch zeigt. Und manchmal gehe ich auf eine Palme, die ich besser hätte
links liegen lassen.
Worauf es aber ankommt, sagt der heutige Lehrtext. Ich muss
mit einem anderen, der sich mir gegenüber falsch verhält, auch mal barmherzig
sein. Ich muss mir überlegen, warum er das macht. Vielleicht ist er verletzt,
oder gestresst, oder überfordert. Dann ist es meine Aufgabe, ihm mit
Fingerspitzengefühl von seiner „Palme"
wieder herunter zu helfen statt ihn mit Widerworten und
Beschuldigungen noch höher zu treiben. Ich wünsche mir das umgekehrt auch, dass
man mir von mancher Palme wieder herunter hilft, auf die ich unnötigerweise
gegangen bin.
Gebet: Herr, zeige mir den Unterschied, wann ich
entschieden und deutlich meine Meinung sagen muss und wann ich darauf
verzichten soll, Öl ins Feuer zu gießen. Ich will kein Duckmäuser sein, aber
auch kein Streithansel. Ich will mir ein Beispiel an dir nehmen, der du
gegenüber den Mächtigen unnachgiebig warst und gegenüber den Schwächeren
barmherzig. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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