Losung: Der Herr sprach: Dazu habe ich Abraham auserkoren, dass
er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege
halten und tun, was recht und gut ist. 1.Mose 18,19
Lehrtext: Abraham ist sein Glaube zur
Gerechtigkeit gerechnet worden. Römer 4,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
eine/r muss die Initiative
ergreifen. Einer muss sich dafür einsetzen, dass die Menschen, die ihm wichtig
sind, von Gott erfahren. Wenigstens einer in der Partnerschaft und in der
Familie. Du bist derjenige, der dafür zuständig ist. „Ich?“
Wirst du vielleicht etwas erschreckt fragen? „Warum gerade ich? Kann das nicht
mein Partner machen? Ich bin doch selbst unsicher im Glauben. Und würde
man überhaupt auf mich hören: mein Partner, meine großen
Kinder, Freunde, Bekannte …?“
Ich meine, dass es gar nicht
so sehr darum geht, dass du einem anderen Predigten hältst, sondern dass du
deinen Glauben schlicht und einfach vorlebst und damit nicht hinterm Berg
hältst, wenn die Rede darauf kommt. Die anderen spüren dir schon ab, was dir
wichtig ist, von welchen Werten du dich leiten lässt. Sie merken an deinen
Entscheidungen, wonach du dich richtest.
Einer sagte mal: „Es gibt vier
Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes. Und du bist das fünfte. Die
ersten vier werden nicht gelesen. Aber du wirst „gelesen“. An dir lesen andere
ab, wie du es mit dem Glauben und mit Gott hältst und machen sich darüber ihre
Gedanken.“ Vielleicht konnte der Patriarch Abraham seinen Kindern noch befehlen
(Losung), wie sie zu leben und was sie zu glauben hatten. Das geht so heute
nicht mehr. Aber du kannst ein Beispiel sein. Alles andere müssen die anderen
selbst verantworten.
Übrigens, was Abraham von
Gott hoch angerechnet wurde (Lehrtext), war nicht, was er alles gemacht hat,
sondern dass er geglaubt und sich ganz und gar auf Gott verlassen hat. Damit
hat er auch seiner Familie einen Weg gewiesen. Damit ist er zum „Vater des Glaubens“
für so viele geworden. Bis heute. Ich denke, dass Gott es auch dir und mir „anrechnet“,
wenn wir allen äußeren Einflüssen zum Trotz versuchen, unseren Glauben zu leben
und so auch für andere ein Beispiel sind. Auf diese Weise können wir ihnen, vor
allem unseren Kindern und Enkeln, einen guten Samen ins Herz säen. Ob er dann
auch aufgeht, wächst und Frucht bringt, das dürfen wir Gott überlassen. Doch
wenn es mir ein Anliegen ist, selbst im Glauben zu wachsen, wirkt das auch nach
außen.
Gebet: Herr, du weißt, mein Glaube ist
nicht gerade groß wie der von Abraham. Aber du hast gesagt, dass schon die Größe eines Senfkorns
genügt, damit du Großes damit bewirken kannst. Ich schenke dir Glauben. Ich
schenke dir meinen Glauben, damit ich und andere deine Kraft erleben. Gib mir Mut, meinen Glauben zu leben und ihn auch zu zeigen, ohne damit aufdringlich zu
sein. Amen
Eine gute Woche!
Hans Löhr
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