Donnerstag, 6. März 2014

Lobpreis? Aber doch nicht für mich! hl

Losung: Die dein Heil lieben, lass allewege sagen: Hoch gelobt sei Gott! Psalm 70,5

Lehrtext: Jesus sprach zu dem Blinden: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott. Lukas 18,42-43

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Lobpreis",  das heißt, Gott in mehreren Liedern hintereinander in einem Gottesdienst loben und preisen. Mir war früher sowas  verdächtig. Für einen traditionellen lutherischen Volkskirchenpfarrer, wie ich einer war, und in einem klassischen lutherischen Gottesdienst war das abwegig. Das war etwas für „Charismatiker"  oder „Pfingstler".  Also für Leute, die irgendwie den Geruch einer Sekte an sich hatten. Aber doch nicht für mich! Nun, ich habe mich eines Besseren besonnen. Allerdings, ganz einfach war das für mich nicht. Ich musste erst einen inneren Widerstand überwinden und meine bisherige Einstellung korrigieren. Wer macht sowas schon gern? Aber jetzt singe ich neue, zeitgemäße Lobpreislieder fast (!) genauso gern wie alte Choräle aus dem Gesangbuch. Für mich ist das keine Alternative mehr. Und das eine oder andere englischsprachige Lobpreislied habe ich inzwischen selbst ins Deutsche übersetzt. Meine Hände hebe ich beim Singen nach wie vor nicht zum Himmel. Aber es macht mir nichts aus, wenn das meine Nachbarin im Lichtblick-Gottesdienst tut.
Die Bibel, vor allem die Psalmen, sind voll Lobpreis. Man lese nur die heutige Losung und den Lehrtext. Und ich meine, nicht nur die Menschen der Bibel, sondern auch wir heute haben allen Grund dazu.
Letzten Sonntag sagte ich im Gottesdienst: Es ist etwas sehr Schönes, Gott ein Loblied singen, wenn du glücklich bist und wenn es dir gut geht. Aber fast noch wichtiger ist ein Loblied, wenn es dir schlecht geht. Gott gebraucht es als Hebel, um dich aus deiner Misere herauszulösen. Probiere es aus. Sing ihm, wenn du nicht gut drauf bist, ein Loblied. Und wenn du nicht singen möchtest, weil du dich genierst oder fälschlicherweise meinst, dass du es nicht könntest - Gott ist da andere Ansicht! –, dann besorge dir eine Lobpreis-CD und hör dir ein paar Lieder an. Und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn es dir danach nicht spürbar besser ginge. Oder schöner gesagt: Es ist mein Glaube, den ich im Lobpreis Gott zusinge und der mir hilft (Lehrtext).

Gebet: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn, freuet euch seiner und dienet ihm gern! All ihr Völker, lobet den Herrn! Amen

Herzliche Grüße


Hans Löhr 

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