Losung: David
wusste sich stark durch den HERRN, seinen Gott. 1.Samuel
30,6
Lehrtext: Zur
Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht
wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! Galater 5,1
Liebe Leserin, lieber Leser,
nichts kann Menschen mehr verunsichern als die Meinung der
Leute. Wenn du mit deiner Meinung ziemlich allein dastehst, brauchst du schon
viel innere Kraft, um dich nicht irre machen zu lassen und sie trotzdem zu
vertreten. Und oft sind dann auch die Konsequenzen nicht gerade angenehm, wenn
andere deine Meinung nicht gelten lassen wollen. Kein Wunder, dass die meisten
ihren Mantel nach dem Wind hängen und sich schnell der herrschenden Meinung
anschließen, um nicht Widerstände hervorzurufen oder als Außenseiter
dazustehen. Und das tun auch Politiker bis in höchste Staatsämter hinein, wie
wir es zurzeit in Bayern erleben. Lieber verzichten sie auf einen klaren
Regierungskurs als Gefahr zu laufen, nicht wiedergewählt zu werden. Wir
brauchen aber keine Wetterfahnen. Wir brauchen einen Kompass.
Nicht so David. In der heutigen Losung heißt es dazu: »David
befand sich in einer schwierigen Lage. Seine Leute sprachen schon davon, ihn zu
steinigen, denn alle waren erbittert über den Verlust ihrer Söhne und Töchter.
Da suchte David Zuflucht bei seinem Gott, und das Vertrauen auf den Herrn gab
ihm wieder Mut und Kraft.« Man gab ihm die Schuld, weil er mit seinen Soldaten
nicht da war, als die Amalekiter die Stadt eroberten und viele Bewohner
verschleppten. Nun hätte auch David den bequemen Ausweg suchen und sich
verdrücken können. Schließlich ging es um Kopf und Kragen. Aber er orientierte
sich an Gott, auf den er sein ganzes Vertrauen setzte. Er jagte den Feinden
nach und brachte die Verschleppten wieder zurück. David machte sich nicht
abhängig von der gefährlichen Stimmung der Leute. Er machte sich allein
abhängig von Gott. Das war es, was ihn frei machte von der Meinung anderer,
frei, die richtige Entscheidung zu treffen und das Richtige zu tun.
Paulus bringt das im Lehrtext auf den Punkt: Viele möchten
auf dich Einfluss nehmen und dich von sich abhängig machen: Partner und
Kollegen, Eltern und Schwiegereltern, Schwäger und Geschwister und vielleicht
hast du umgekehrt denselben Wunsch. Aber nur der ist wirklich frei unter den
Menschen, der sich an Gott gebunden weiß und sich an ihm orientiert. Das heißt
aber auch, dass ich für andere da bin und ihnen diene. Aber aus freien Stücken.
Nicht, weil sie es mir befehlen, sondern weil ich Jesu Gebot folge, Gott und
meinen Nächsten zu lieben. Martin Luther hat das in diesen viel beachteten
Sätzen zum Ausdruck gebracht: »Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle
Dinge – durch den Glauben – und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein
dienstbarer Knecht aller Dinge – durch die Liebe – und jedermann untertan.“ Er
ist frei, weil »er nicht in sich selbst lebt« und egoistisch seine Interessen
verfolgt, sondern weil er »in Christus und seinem Nächsten lebt. In Christus
durch den Glauben, im Nächsten durch die Liebe.« (Martin
Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen, 30 Thesen, verfasst 1520 als
Reaktion auf die gegen ihn gerichtete päpstliche Bannbulle).
Gebet: Herr Jesus
Christus, ich will mich im Glauben an dich binden, damit ich unter den Menschen
frei bin. Frei im Glauben, frei von ihren Meinungen und meinem Egoismus. Aber
auch frei zur Liebe, um für sie da zu sein, wo es nötig ist. Hilfst du mir, dass ich das kann? Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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