Losung: Ruben sprach zu seinen Brüdern (wegen Josef): Vergießt nicht Blut! 1.Mose 37,22
Lehrtext: Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern
jagt allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann. 1.Thessalonicher 5,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
Blut vergießen? Das dürfen wir nicht. Das geht auf keinen
Fall. Wir dürfen unserem Bruder Josef, so sehr wir ihn manchmal hassen, nicht
umbringen." Das sagt Ruben, der älteste aus einem großen Kreis von
Brüdern. Wir tauchen mit diesem Satz in die Erzählung von 'Josef und seinen
Brüdern' ein. Wer weiß, wie die Sache weiter geht? Die wütenden Männer werfen
Josef in eine ausgetrocknete Zisterne, weil sie ihn einfach nicht mehr sehen
können. Ruben will ihn dort heimlich in der nächsten Nacht herausziehen. Doch
vorher verkaufen die anderen Brüder Josef an eine Karawane, die Richtung
Ägypten zieht. Schlimm genug für Josef. Aber Gott kann aus diesem Schicksal
eine wunderbare Fügung werden lassen. (Nachzulesen im Kapitel 37 des 1. Buches
Mose - sehr spannend!)
Nicht umsonst heißt es auch in den zehn Geboten: "Du
sollst nicht töten." Das Leben dürfen wir niemandem nehmen. Das ist ein
'no go', ein „geht überhaupt nicht“. Leben gibt und nimmt Gott - sonst keiner.
Im Brief, den Paulus an die Christen in der griechischen Stadt Thessaloniki
schreibt, geht er noch einen Schritt weiter. Nicht einmal der Rechtsgrundsatz
'Auge um Auge, Zahn um Zahn' soll unter Christen mehr gelten. Obwohl der
eigentlich klug ist, weil er verhindert, dass sich eine Gewaltspirale immer
schneller dreht. Paulus traut uns mehr zu, wenn wir uns vom Heiligen Geist
anstecken lassen: Er traut uns zu, dass wir immer das Gute im Blick behalten.
Für uns und für den andern. Sogar gegenüber völlig Fremden ...
Gebet: Vater, wir wissen alle,
wie sich blinder Zorn anfühlt. Wir wissen auch, dass er kein weiser Ratgeber
ist. Aber er kann aufkommen. Privat genau so wie auf der großen politischen
Bühne. Wirke du in uns, in unseren Familien und in unseren Dörfern, wo diese
Gefahr droht. Hilf uns, dass wir innerlich zur Ruhe kommen und uns darüber klar
sind, dass unser Vertrauen auf dich und die Orientierung an deinem Wort im
Alltag zum Tragen kommen sollen. Amen.
Herzliche Grüße aus dem Sommersdorfer Pfarrhaus!
Ihre und eure Elfriede Bezold-Löhr
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