Losung: Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil. Psalm 65,6
Lehrtext: Jesus spricht: Was ihr mich
bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun. Johannes 14,14
Liebe Leserin, lieber Leser,
Jesus – davon bin ich überzeugt - ist kein Wunschautomat, in den ich meinen
Gebetseuro einwerfe und der dann das Gewünschte liefert. Für das meiste, wofür ich
bete, muss ich im Rahmen meiner Möglichkeiten auch selbst etwas tun. Natürlich
darf ich beispielsweise um Gesundheit beten. Aber zugleich muss – ja muss! –
ich mich auch darum bemühen, gesund zu leben und gegebenenfalls medizinische
Hilfe in Anspruch nehmen. Warum dann noch beten? Weil Jesus mir auch durch
meine eigenen Anstrengungen und durch die Medizin hilft. Meine Bereitschaft und
die Unterstützung durch andere sind für ihn Hilfsmittel, mit denen er mein
Gebet um Gesundheit erhört. Dabei ist mein
Glaube sein wichtigste Werkzeug, mir zu helfen. Nicht umsonst sagt er zu denen, die er geheilt hat: »Dein Glaube hat
dir geholfen.« Und gerade das Gebet soll ja ein Ausdruck meines Glaubens und
Gottvertrauens sein.
Jeden Wunsch erfüllt aber auch Jesus nicht. Als Janis Joplin
ironisch sang: „O Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz“, hat er ihr das Auto
nicht einfach so vor die Tür gestellt. Aber auch manch berechtigter Wunsch, zum
Beispiel um ein Kind, geht trotz glauben und beten nicht in Erfüllung. Warum
das so ist, weiß ich nicht. Aber das weiß ich, dass das Beten deshalb nicht
sinnlos ist, weil ich nicht immer das bekomme, was ich mir vorgestellt habe. Auch
meine Kinder haben alle möglichen Wünsche, die ich nicht alle erfülle. Deswegen
lassen sie sich nicht entmutigen, sondern wünschen sich weiterhin das eine oder
andere von mir. Sie wissen, wenn der eine Wunsch nicht erfüllt wird, ist die Chance
beim andern umso größer.
»Gott, du bist treu! Mit gewaltigen Taten antwortest du uns,
wenn wir deine Hilfe brauchen.« Heißt die heutige Losung in einer neuen
Übersetzung. Auch die Erfahrung
gehört zum Beten, dass nicht für möglich gehaltene Wunder geschehen und ein
Glaube, der Gott alles zutraut, Berge versetzen kann.
Gebet: Herr, du weißt, was ich brauche, ehe ich
dich darum bitte. Und doch willst du, dass ich dir sage, was ich auf dem Herzen
habe und selbst dazu beitrage, was ich kann. Du hast schon so viele Gebete von
mir erhört. Du wirst das auch in Zukunft tun. Und so bitte ich dich ganz besonders um einen fetsen Glauben, der sich auch durch negative Erfahrungen nicht aus der Bahn werfen
lässt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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