Donnerstag, 27. März 2014

Gerechter leben ebl

Losung: Der HERR sprach zu Kain: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde. (1. Mose 4, 10)

Lehrtext: Und nun zu euch, ihr Reichen! Ihr habt den Leuten, die auf euren Feldern gearbeitet und eure Ernte eingebracht haben, den verdienten Lohn vorenthalten. Das schreit zum Himmel. Ihre Klage ist bis zu den Ohren des HERRN (...) gedrungen. Euer Leben auf der Erde war mit Luxus und Vergnügen ausgefüllt. Während der Schlachttag schon vor der Tür stand, habt ihr euch och gemästet. Ihr habt den Schuldlosen verurteilt und umgebracht, der sich nicht gegen euch gewehrt hat. (Jakobus-Brief, Kap. 5, Verse 1. 4 - 6)

Liebe Losungsgemeinschaft,

wir singen manchmal im Lichtblick-Gottesdienst ein Lied mit dem Titel: "Gerecht leben". "Herr, was du willst, hast du uns gelehrt", heißt es dort gleich zu Beginn. Und das stimmt. Wer das Neue Testament in die Hand nimmt, hat damit einen 'Lebensratgeber' in der Hand. Wir lernen dort von Jesus, dass es neben unseren Interessen auch die des Anderen gibt. Und dass ein gutes gemeinsames Leben vom wechselseitigen Geben und Nehmen abhängig ist.
Aber wie sieht es alltäglich aus? Die Schere zwischen Arm und Reich klafft auch in Deutschland immer weiter auseinander. Wie zerstörerisch sich Gier auswirken kann, war in den letzten Wochen am Schicksal eines Uli Höneß und seiner Familie bedrückend zu erleben. Warum schreit unser Ego immer wieder so laut?

Kains Ego war so verletzt, dass er in seiner Wut seinen Bruder Abel umgebracht hat. Der Grund: Beide hatten vorher Gott ein Opfer gebracht. Abels Opfer war von Gott angenommen worden, Kains Opfer nicht. Der verletzte Stolz hat 'Rache!' geschrieen. Kain hat dem nachgegeben und damit sein Leben ruiniert.

Viele Menschen sind gegen erlittenes Unrecht wehrlos - wie die Erntearbeiter zu Jakobs Zeiten, die heute noch genau so ausgenutzt werden, auch in Deutschland. Es gibt schauerliche Beispiele dafür, wie ausländische Saison-Arbeitskräfte bei uns monatelang in Verschlägen hausen und gegen einen Hungerlohn buckeln, um ein bisschen Geld mit heim zu nehmen.

Was tun? Es selber anders halten. Geleistete Arbeit gerecht bezahlen. Die eigene Gier gar nicht erst groß werden lassen, sondern mit dem Gegenmittel der Großzügigkeit bekämpfen. Beten um die Veränderung des eigenen Herzens. Und wahrgenommenes Unrecht nicht totschweigen, sondern hinsehen und es ansprechen.

Gebet: Vater, dein Impuls für diesen Tag für uns ist klar: Du erinnerst uns daran, dass wir als Christen einen besonderen Lebensstil leben können. Einen, der von deinem Liebesgebot geprägt ist. Deshalb bitten wir dich heute: Wo wir helfen können, gib du uns die nötige Bereitschaft dazu. Wo wir kritisieren müssen, gib du uns den Mut und die richtigen Worte ein. Mit deiner Hilfe wollen wir versuchen, gerechter zu leben. Amen.

Herzliche Grüße aus dem Pfarrhaus!



Deine / Ihre Elfriede Bezold-Löhr

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