Losung: Israel, du
sollst mein Knecht sein; ich erwähle dich und verwerfe dich nicht. Jesaja
41,9
Lehrtext: Nicht ihr
habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht
und Frucht bringt und eure Frucht bleibt. Johannes 15,16
Liebe Leserinnen und Leser,
vor einigen Wochen kam ich mit einer Frau aus den neuen
Bundesländern ins Gespräch. Sichtlich betroffen erzählte sie mir, dass sie nach
ihrem Umzug in den Westen Deutschlands lange versucht habe, in der
Kirchengemeinde ihres neuen Wohnortes heimisch zu werden. Resigniert meinte
sie: "Aber ich habe einfach keinen Zugang gefunden. Die Sache mit dem
Glauben hat sich mir nicht erschlossen." Das hat mich lange nicht
losgelassen. Warum ist das so? Warum können manche Menschen viel Kraft aus
ihrem Glauben schöpfen und anderen bleibt diese Quelle unzugänglich? Die
heutige Losung und der Lehrtext klären diese Frage für mich nicht, sondern sie
halten sie wach und provozieren mich. Der Lehrtext macht mir klar: Ich kann
froh und dankbar sein, dass mich biblische Texte und Glaubenslieder ansprechen,
dass Gott mich durch sie anredet.
Oder geht doch mehr? Soll ich gegen die 'gedachte' Tür
trommeln, hinter der Gott sich für manche Menschen verbirgt? Bis er sie
aufmacht und auch sie 'erwählt', so dass sie ihm vertrauen können? Ich fände es
großartig für diese Frau, von der ich anfangs geredet habe. Und nicht nur für
sie, sondern für alle 'Gottessehnsüchtigen'.
Gebet: Gott,
wir bitten dich heute für die Menschen, die schon lange vergeblich versuchen,
einen Zugang zum Glauben an dich zu finden. Nimm sie wahr, nimm dich ihrer an.
Wenn du ein Vater für uns bist, dann doch für uns alle, die wir deine Kinder
sind. Erbarm dich und mach dich erkennbar. Amen.
Herzliche Grüße aus Sommersdorf und einen guten Start in
diese neue Woche!
Eure / Ihre Elfriede Bezold-Löhr
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