Losung: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel. Sacharja 9,9
Lehrtext: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. Matthäus 20,28
Liebe Leserin, lieber Leser,
wäre Jesus hoch zu Ross mit einer Reitereskorte, mit einer Rüstung, mit scharf geschliffenen Waffen und einem Batzen Geld in Jerusalem eingezogen, hätte man ihn wohl nicht verhaftet, gefoltert und gekreuzigt. Genau weiß man das natürlich nicht. Aber es wäre vielleicht zu einem Kampf auf Biegen und Brechen gekommen. Er hätte auch mit den Römern ein Abkommen treffen können, dass sie ihn als König einsetzen und Herodes dafür absetzen. Jesus hatte die Sympathie der Massen. Herodes nicht. Nun, das sind Gedankenspiele. Doch warum hat er auf diese Möglichkeiten verzichtet? Warum ist er sehenden Auges ans Kreuz und in den Tod gegangen?
Die Losung sagt, er wollte gerecht und unbestechlich sein. Er wollte ein Helfer und kein Herrscher sein. Arm bleiben und nicht nach Geld gieren. Und zum Zeichen dessen ritt er auf einem Esel in Jerusalem ein, so wie es der Prophet Sacharja viele Jahre zuvor angekündigt hatte. Und noch etwas wollte er. Er wollte seiner Mission treu bleiben und das zu ende bringen, wozu Gott ihn gesandt hatte, nämlich die Menschen und sogar seine Feinde bedingungslos lieben bis zuletzt. Das war sein Dienst an dir und mir (Lehrtext).
Wie? Ist das tatsächlich so, dass Gott in ihm uns Menschen dient und nicht wir Gott? Ja, so ist es (Lehrtext). Im Gottesdienst dienen nicht wir Gott, sondern er uns. Und das soll in dem, was da gesagt, gesungen und gebetet wird zum Ausdruck kommen. Darum ist auch die Kirche in erster Linie eine Dienstleisterin. Der Papst, jeder Bischof, jeder Priester und Pfarrer/Pfarrerin – sie sind Dienstleister für alle, die Gott geschaffen hat. Aber stimmt das auch? Haben die Fürstbischöfe nicht jahrhundertelang die Bauern geknechtet und beherrscht und von ihnen Abgaben erpresst, um sich herrliche Paläste bauen zu können? Lassen sich kirchliche Würdenträger mit Dienstwagen nicht auch heute noch hofieren und sonnen sich in der Ehrerbietung der sogenannten Laien und kleinen Leute?
Im Namen Jesu anderen dienen, das ist sein Anspruch an uns alle, nicht nur an Geistliche. Dazu gehört füreinander zu beten, einander zu vergeben, einander zuzuhören und die seelischen Lasten des anderen mitzutragen, den andern zu ermutigen und den Weg zu Gott zu zeigen, dem er vorbehaltlos vertrauen kann, weil er ihn bedingungslos liebt. Zum Dienen im Namen Jesu gehört auch, was er im Evangelium sagt: Kranke und Gefangene besuchen, Nackte kleiden, Hungernde speisen, Durstigen zu trinken geben, Fremde aufnehmen. (Matthäus 25,34-40)
Nicht jeder muss alles machen. Aber jeder kann etwas machen. Und wenn wir alle miteinander anpacken, dann geschieht viel, sehr viel. Dann werden andere auf uns aufmerksam, die wir uns einander annehmen und auch die Fremden davon nicht ausschließen. Wo das in Gemeinden geschieht, wo der Dienst am Nächsten wieder im Vordergrund und im Mittelpunkt steht, wird Jesus geehrt und Kirche wieder glaubwürdig.
Gebet: Herr, rufe viele Menschen in deinen Dienst und fange bei mir damit an. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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