Losung: Ich will des
HERRN Zorn tragen, denn ich habe wider ihn gesündigt. Micha 7,9
Lehrtext: Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Jakobus 4,10
Lehrtext: Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. Jakobus 4,10
Liebe Leserin, lieber Leser,
natürlich kannst du den Worten in Losung
und Lehrtext glauben, weil sie halt in der Bibel stehen und weil man dir
vielleicht beigebracht hat, dass man alles glauben muss, was in diesem
Buch aufgeschrieben ist. Ob es dir aber mit diesem Glauben an einen
zornigen Gott, vor dem du dich demütigen musst, gut geht, ist eine andere
Frage.
Vielleicht denkst du
jetzt: Es geht doch nicht darum, dass es mir mit dem Glauben gut geht, sondern
dass ich glaube was dasteht. Wirklich? Ist das das Evangelium, die gute
Nachricht von Jesus Christus? Ich denke schon, mehr noch ich glaube, dass Gott
in Jesus zu uns Menschen gekommen ist, damit es uns mit ihm gut geht so wie es
dem betrügerischen Zachäus, den Kranken, den Kindern, den Frauen, den
Verlorenen, den Hoffnungslosen, den Sündern mit Jesus gut gegangen ist.
Schließlich hat Gott unser Wohl und Heil im Blick und nicht sein eigenes.
Ich vermute, hinter
der Forderung des Jakobus (Lehrtext) steht ein problematisches Kalkül: 'Wenn
ich mich nur vor Gott genug demütige, wird er mich schon erhöhen.' Aber diese
Rechnung geht nicht auf. Gott lässt sich nicht manipulieren, schon gar nicht
mit zweifelhafter Demut. Dass er dich und mich annimmt und zu sich zieht, also
erhöht, ist reines, unverdientes Geschenk, also Gnade. Sie wirft den
Menschen nicht erst in den Staub, um ihn dann wieder aufzurichten. Sie richtet
jeden auf, der sowieso schon am Boden liegt, damit er wieder auf die Beine
kommt und Gott preisen kann.
Gebet: Herr, ich lass mich nicht an dir irremachen, dass ich
vor deinem angeblichen Zorn Angst habe oder der Forderung
nachkomme, mich zu demütigen. Weder bist du so ein negativer
Gott noch will ich so einen negativen
Glauben. Vielmehr freue ich mich, weil es mir mit dir gut
geht, weil du meine Seele belebst und mich immer wieder
aufrichtest, wenn ich niedergeschlagen bin. Danke, dass ich diesen
Religionskrampf hinter mir lassen und mich voll Vertrauen und Zuversicht
dir zuwenden kann. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr /
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